Themen:
- Schloss Rohnstock – eines der schönsten Herrenhäuser in Niederschlesien
- Ein märchenhaftes Schloss im Stil der Neorenaissance
- Gästehaus und Herberge für politische Persönlichkeiten
- Versteck und Umschlagplatz von Raubkunst in der Nazizeit
- Nach dem Krieg – Kinderferienlager und Arbeiterhotel
- Was sind Urbexplorer Urbex & Abenteuerreisen?
Schloss Rohnstock – eines der schönsten Herrenhäuser in Niederschlesien
Das Schloss Rohnstock ist zweifellos eines der schönsten in Niederschlesien und war die zweitgrößte Residenz der schlesischen Familie Hochberg. Das in einer quadratischen Form gehaltene Schloss ist ein weithin sichtbares Denkmal in der kleinen Gemeinde in Polen. Es wurde im späten 16. Jahrhundert als ein Renaissance-Herrenhaus erbaut und in den Jahren 1720 – 1725 dann gründlich zu einer Barockresidenz der Familie von Hochberg ausgebaut. Deren Familienwappen und die Inschrift sind über dem Eingangsportal und auf der Glocke im Schlossturm bis heute erhalten geblieben. Die Familie von Hochberg bewohnte das Schloss bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs und musste danach vor der heranrückenden Roten Armee fliehen.
Der bis heute vollständig erhaltene Wassergraben und der 40 Meter hohe Südturm zeugen immer noch von dem eigentlichen Zweck des Gebäudes im Mittelalter, der dem Schloss eine Verteidigungsstruktur vor Feinden geben sollte. Durch die einzigartige Architektur kann man von der Terrasse des Turmes klaren Tagen das malerische Panorama des Riesenberges bewundern.
Ein märchenhaftes Schloss im Stil der Neorenaissance
Im Jahr 1870 beauftragte Graf Bolko von Hochberg den berühmten Architekten Oliver Pavelt mit einer letzten Renovierung des bis heute in dieser Form erhaltenen Schlosses. Entstanden ist ein prächtiges dreistöckiges Gebäude auf einem rechteckigen Grundriss, das mit Details aus der Neorenaissance dekoriert ist. Das mächtige Mansardendach bedeckt auch heute noch den Innenhof des Schlosses und verleiht diesem eine besondere Aura. Der Zugang zum Innenraum erfolgt über die Eingangsportale in Ost-West-Richtung. Der Wassergraben wird von wunderschönen Bogenbrücken über das mit Wasser gefüllte Flussbett überquert.
Über dem östlichen Eingang ist das Wappen der Familie von Hochberg erhalten, das von Rittern in Rüstung gehalten wird. Das reichhaltige Dekor der Fassade wird ergänzt durch großflächige Pilaster, Fensterrahmen und Giebel, die von Keramikemporen getragen werden, und korinthische Pilaster, ebenfalls aus gebackener Keramik, in einer warmen, ziegelroten Farbe. Gleichzeitig mit dem Wiederaufbau des Schlosses wurde ein weitläufiger Park im englischen Stil mit Landschaftscharakter eingerichtet, der die natürliche Schutzzone des gesamten Komplexes bildet.
Gästehaus und Herberge für politische Persönlichkeiten
Die wichtigsten Persönlichkeiten Preußens, Deutschlands und Österreich-Ungarns waren oft Gäste im Schloss Rohnstock. Im Jahr 1890, während der kaiserlichen Manöver, verbrachte Kaiser Wilhelm II hier ein paar Nächte. Dieser besuchte das Schoss und die familie von Hochberg erneut im Jahre 1908 und 1913. Ein separater Raum stand dem preußischen König Friedrich II. immer zur Verfügung, als er in Roztoka zu Gast war. Zu den Besuchern des Palastes gehörten auch: Kaiser Wilhelm I. (1875), Kaiser Franz Joseph (1890), König von Sachsen Albert von Sachsen mit seiner Frau Carola (1890). 1926 wurde Roztoka von Blandine Gravina, Tochter von Cosima Wagner, Stieftochter von Richard Wagner und Enkelin von Franciszek Liszt, besucht.
Zu Zeiten des Grafen Bolko befand sich die Familie Hochberg auf dem Höhepunkt ihrer Macht und war eine der einflussreichsten und reichsten Eliten der preußischen Aristokratie. Zu dieser Zeit umfasste das Gut Rohnstock etwa 1.271 Morgen Land und brachte fast 3.300 Taler Jahreseinkommen.
Versteck und Umschlagplatz von Raubkunst in der Nazizeit
Das Schloss Rohnstock verbirgt auch Kriegsgeheimnisse. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es zu einem Versteck für von den Nazis geraubte Kunstwerke aus den Gebieten des Generalgouvernements Polen. Das Schloss was sehr beliebt als ein Zufluchtsort für den berühmten niederschlesischen Restaurator und Antiquitätenräuber Dr. Günther Grundmann. Wertvolle Exponate aus Breslau und Krakau wurden hier versteckt.
Nach dem Krieg – Kinderferienlager und Arbeiterhotel
Nach dem Krieg diente das Schloss Rohnstock als Gästehaus für Arbeiterkinder einer Stahlhütte in Ruda Slaska. Hier wurden Sommerlager für Kinder der Fabrikarbeiter organisiert. Dann wurde der historische Komplex von der Landwirtschaftlichen Kolchose aus Jawor übernommen, diese verwaltete das Schloss bis 1989. Danach wurde hier ein Arbeiterhotel für 30 Familien eingerichtet. Nach dem Verkauf wechselte es mehrfach den Besitzer und der Zustand der Bausubstanz verschlechterte sich in den nächsten Jahren bedenklich. Die derzeitigen Eigentümer haben es sich zur Aufgabe gemacht dem Schloss deinen früheren Glanz zurück zu geben. Wir wünschen Ihnen hier viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Was sind Urbexplorer Urbex & Abenteuerreisen?
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