Lost Places Fototouren im Harz – Die Lungenheilstätte
Lost Places im Harz: Auf meiner letzten Wanderung und Fototour im Harz stieß ich auf ein beeindruckendes Relikt vergangener Tage: Die ehemalige Johanniter Heilstätte. Dieses historische Anwesen, dessen Bau maßgeblich durch eine großzügige Spende von Werner von Seebach ermöglicht wurde, birgt eine faszinierende Geschichte. Es ist ein Zeugnis dafür, wie Großzügigkeit und Engagement einst die Errichtung einer Lungenheilstätte am Ochsenberg im Harz ermöglichten.
Die Geburt der Lungenheilstätte
Im Jahr 1899 beschloss das Januarkapitel des Johanniterordens den Bau einer zeitgemäßen Lungenheilstätte für 60 weibliche Patienten. Der abgelegene Südhang des Ochsenberges wurde als Bauplatz gewählt, um ideale klimatische Bedingungen zu gewährleisten. Doch die Arbeiten gestalteten sich nicht leicht, erforderten sie doch umfangreiche Rodungs- und Erdarbeiten.
Moderne Architektur und durchdachte Planung
Die Heilstätte beeindruckt durch ihre imposante Architektur: Massive Granitmauern bis zum dritten Geschoss, zwei gleichförmige Außengebäude und ein Zentralbau mit einer Kirche im Obergeschoss, vereint durch Verbindungsbauten und arkadenförmige Liegehallen. Hier zeugt jedes Detail von höchster Planungskompetenz und architektonischer Meisterschaft.
Komfort für die Patienten
Lost Places Harz Psychiatrie: Die Ausrichtung der Krankenzimmer nach Süden, Wintergärten, Bibliothek, Aufenthalts- und Tagesräume – alles wurde mit Blick auf das Wohl der Patienten gestaltet. Es ist bedauerlich, dass dieses Juwel heute nicht mehr genutzt wird. Doch bietet es uns eine einzigartige Chance, die Geschichte und Architektur dieses Ortes zu dokumentieren.
Von Blütezeit bis Niedergang
In den 1920er Jahren wurde die Klinik zur bedeutenden Anlaufstelle für Lungenkranke aus ganz Deutschland. Doch der Zweite Weltkrieg brachte vorübergehend das Ende. Nach dem Krieg erstrahlte die Heilstätte wieder im Glanz vergangener Tage. Doch 1967 wurde der Kurbetrieb endgültig eingestellt, und die Heilstätte ging in staatliche Verwaltung über.
Ein besonderer Ort für Besucher
Heute steht die ehemalige Lungenheilstätte als Zeuge der Geschichte im Harz. Ein Ort für Fotografen und Entdecker, die Lost Places und vergangene Zeiten lieben. Ein Ort, der uns daran erinnert, wie ein großzügiger Akt vor über einem Jahrhundert diesen beeindruckenden Ort zum Leben erweckte.
Aufbruch in die Moderne: Die 1920er Jahre
In den 1920er Jahren erlebte die Lungenheilstätte im Harz eine Phase umfassender Modernisierung. Nach einer vorübergehenden Schließung während des Ersten Weltkriegs wurde die Klinik mit frischem Elan wieder eröffnet. Es begann eine Zeit intensiver Investitionen in die Ausstattung und Infrastruktur.
- hohen Tragekomfort
- verschiedene Größen
- gepolsterter Rücken
- gepolsterte Schultergurt
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Technologischer Fortschritt und Patientenwohlbefinden
Lost Places im Harz: Elektrische Liftanlagen und moderne Krankenhausbetten hielten Einzug, um den Komfort der Patienten zu steigern. Eine nagelneue Küche und ein Kühlhaus wurden eingerichtet, um eine zeitgemäße Versorgung sicherzustellen. Zudem wurde die medizinische Ausstattung revolutioniert. Röntgengeräte und modernste Diagnostikmethoden wurden implementiert, um die Qualität der medizinischen Versorgung auf ein neues Level zu heben.
Das Ende einer Ära: 1967 – Die endgültige Einstellung des Kurbetriebes
Im Jahr 1965 erlebte die Lungenheilstätte im Harz einen einschneidenden Wandel. Sie wurde endgültig enteignet und unter staatliche Verwaltung gestellt. Die Trägerschaft übernahm die Kliniken Harz GmbH. Dieser Übergang markierte den Beginn eines stetigen Niedergangs.
Ein schwindender Glanz: Der Verfall der Heilstätte
Es mangelte an notwendigen Investitionen, um das Gebäude und die Einrichtungen auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Die Zahl der Patienten nahm ab, das Personal wurde reduziert und der medizinische Standard sank. Bis in die 1980er Jahre hinein blieb die Heilstätte ein Ort, der vor allem durch seine glanzvolle Vergangenheit strahlte, jedoch keine Zukunft mehr zu haben schien.
Tiefgreifende Auswirkungen auf die Region
Diese Entscheidung hatte weitreichende Konsequenzen für die Region und die Menschen, die mit der Klinik verbunden waren. Die Einstellung des Kurbetriebes war ein schmerzlicher Verlust für die Gemeinde, die zahlreiche Arbeitsplätze und eine wichtige Einnahmequelle einbüßte. Auch für die Patienten, die auf die heilenden Kräfte der Natur und die fürsorgliche Betreuung angewiesen waren, bedeutete dies einen herben Einschnitt.
Von der NVA bis zur politischen Wende: Eine Zeit des Wandels
Bis zur politischen Wende im Jahr 1989 war die ehemalige Lungenheilstätte fest in den Händen der Nationalen Volksarmee (NVA). Während dieser Zeit wurde das Haus aktiv genutzt, gepflegt und modernisiert. Verschiedene Umbaumaßnahmen und Erneuerungen wurden durchgeführt, um sicherzustellen, dass das Anwesen auch in den 1980er Jahren in einem guten Zustand blieb.
Stetige Weiterentwicklung trotz Herausforderungen
Die Kapazität der Kurklinik blieb größtenteils unverändert, mit Platz für 150 Patienten. Es gab sogar Überlegungen, das Haus zu erweitern, doch diese Pläne wurden letztlich nicht umgesetzt. Trotzdem war die ehemalige Lungenheilstätte weiterhin ein Ort des Wandels und der Weiterentwicklung.
Das Ende einer Ära: Die politische Wende von 1989
Mit dem Fall der Berliner Mauer und dem Zusammenbruch der DDR im Jahr 1989 veränderte sich alles. Die Nationale Volksarmee wurde aufgelöst, und die Nutzung der ehemaligen Lungenheilstätte als Kurklinik war nicht länger vorgesehen. Von nun an stand das Gebäude einsam und vergessen im Harz, ein stummer Zeuge einer vergangenen Ära.
Die politische Wende von 1989 markierte das Ende eines Kapitels in der Geschichte der ehemaligen Lungenheilstätte. Doch auch wenn sich die Zeiten änderten, bleibt die Bedeutung dieses Ortes erhalten. Er erinnert uns daran, wie sich Geschichte wandelt und wie wichtig es ist, ihre Spuren zu bewahren