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Sperenberg: Ein vergessenes Kapitel der sowjetischen Militärgeschichte
Willkommen zu einem faszinierenden Abenteuer in der Geschichte Deutschlands – heute entführt uns unser Reiseblog nach Sperenberg, einem Ort, der einst das Zuhause der sowjetischen Streitkräfte war. Dieser Flughafen und Garnisonskomplex erzählt eine Geschichte, die von der Kaiserzeit bis zum emotionalen Abzug der Sowjetarmee in den 1990 Jahren reicht.
Ein Neubeginn inmitten historischer Überreste
Anders als viele Flughäfen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, die von den Sowjets besetzt wurden, war Sperenberg ein Neubau aus dem Jahr 1960. Auf dem Gelände befand sich einst die Heeresversuchsanstalt Kummersdorf, eine zentrale deutsche Versuchsstätte für Waffen- und Militärtechnik seit dem 19. Jahrhundert. Die Sowjetarmee war auf der suche nach dem Standort für einen Militärflughafen, und Sperenberg bot sich als ideal an.
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Geisterstätten der Sowjets: Vergessene Orte im Osten
Das Gelände, das seit dem Ende des 19. Jahrhunderts eine zentrale deutsche Versuchsstätte für Waffen- und Militärtechnik war, hatte bereits eine bewegte Vergangenheit. Ursprünglich gehörte es zur Heeresversuchsanstalt Kummersdorf, die seit 1870 militärische Mittel auf ihre Nutzbarkeit untersuchte. Vor dem Zweiten Weltkrieg war es eine Ausbildungsstätte der Eisenbahnpioniere, und Relikte dieser Zeit wie Brücken- und Schienenreste zeugen noch heute von der Geschichte.
Von der Kaiserzeit bis zum Kalten Krieg
Die lange Geschichte als Truppenstandort reicht bis zur Kaiserzeit zurück, und bereits vorhandene Gebäude wie Kasernen und Versorgungseinrichtungen wurden in die sowjetische Militärstadt integriert. In den 1950 Jahren wurde intensiv nach einem Flugplatz gesucht, und Sperenberg wurde ausgewählt, um den größeren Flughafen Berlin-Schönefeld zu entlasten.
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Durch den intensiven Streit mit der DDR um die Finanzierung wurde schließlich ab 1958 auf dem Areal von der DDR ein Flugplatz errichtet. Hierbei wurden bereits bestehende Gebäude wie Kasernen, Garagen und Versorgungsgebäude genutzt, um eine moderne Basis für die sowjetischen Streitkräfte zu schaffen.
Prominente Gäste und eine Militärstadt
Mit einer 2.600 Meter langen Start- und Landebahn wurde Sperenberg zum Drehkreuz für tägliche Transportflüge nach Moskau. Prominente Gäste wie Erich und Margot Honecker verließen von hier aus die DDR, um sich der Strafverfolgung zu entziehen. Doch Sperenberg war mehr als nur ein Flughafen – es wurde zu einer eigenen sowjetischen Stadt mit Schulen, Kindergärten, Geschäften, einem Kino und vielem mehr.
- Kaule, Martin (Autor)
Die Militärstadt auf der südlichen Seite des Areals bot allen Annehmlichkeiten für Familien und Kinder. Von Bildungseinrichtungen über eine Großbäckerei bis hin zu Krankenhäusern, Sauna und Schwimmbad – hier war alles vorhanden, um das Leben für die sowjetischen Truppen und ihre Familien komfortabel zu gestalten.
Die Eisenbahn als Lebensader
Eine besondere Rolle spielte die Eisenbahn, die bereits zur Kaiserzeit als Versorgungstrasse gebaut wurde. In den Zeiten des Nationalsozialismus wurde diese Trasse für militärische Zwecke genutzt, während die Sowjets sie zur Versorgung mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs nutzten. Eine eigene, tägliche Zugverbindung nach Berlin, Moskau und Leningrad ermöglichte den reibungslosen Transport von Soldaten und Material.
Der emotionale Abzug und das Erwachen der Natur
Der Flughafen Sperenberg spielte eine entscheidende Rolle beim endgültigen Abzug der Sowjetarmee 1994. Tausende Soldaten und ihre Familien verließen diesen Ort, und mit ihnen endete eine fast 50-jährige sowjetische Geschichte in Deutschland. Die letzten Soldaten stiegen hier Anfang September 1994 in ihre Maschine. Damit endete eine fast 50-jährige sowjetische Geschichte in Deutschland.
In den Monaten zuvor wurden jedoch nicht nur Personen, sondern auch Güter ausgeflogen, darunter PKW, die nicht immer auf legaler Weise das Land verlassen haben. Der Flughafen Sperenberg war jedoch nur einer der logistischen Transportwege. Ein Großteil der Truppen und Militärgüter verließen Deutschland per Eisenbahn oder über den Fährhafen Mukran auf Rügen. Seitdem liegt das riesige Areal der Garnisonsstadt brach, eine Geisterstadt, in der die Natur sich langsam ihren Raum zurückerobern.
Mit dem Abzug der GSSD Truppen der Sowjetarmee in den 1990er Jahren sind nun viele verlassene Gebäude zurückgeblieben. Wo einst tausende Soldaten und Militärangehörige mit ihren Familien stationiert waren und den Alltag bestritten mussten, herrscht heute der natürliche Verfall. Wenn der Mensch fort ist, holt sich die Natur diese Lost Places zurück, und es bleibt eine riesige Geisterstadt zurück.
Auf den Spuren der Vergangenheit
Sperenberg ist nicht nur ein Flughafen, sondern ein lebendiges Geschichtsbuch. Hier treffen Kaiserzeit, Weltkriege, Kalter Krieg und schließlich der Abzug der Sowjetarmee aufeinander. Wer die Geschichte hautnah erleben möchte, sollte Sperenberg in seine Reisepläne aufnehmen. Tauchen Sie ein in die Vergangenheit und entdecken Sie die faszinierenden Überreste einer Ära, die in den Mauern und Landebahnen von Sperenberg weiterlebt. Genießen Sie die Stille einer Geisterstadt und lassen Sie sich von der Natur umarmen, die sich langsam ihren Weg zurück bahnt.
Geschichte Erleben: Führungen durch das Gelände der GSSD Streitkräfte
Entdeckt mit dem Förderverein Museum Kummersdorf die faszinierende Geschichte des Heeresversuchsplatzes. Gegründet 1990, sind wir seit 1995 mit der „Ständigen Ausstellung“ und Führungen aktiv. Nehmt an den nächsten Führungen teil. Begrenzte Plätze – sichert euch euren Platz unter Führungen Sperenberg.
Als „Förderverein Museum Kummersdorf“ setzen wir uns seit 1998 mit rund 40 Mitgliedern für die Erhaltung dieses historischen Erbes ein. Taucht ein in die Vergangenheit von Kasernengelände, Schießbahnen, Flugplatz Sperenberg und mehr. Gemeinsam machen wir Geschichte lebendig. Freut euch auf eine spannende Zeitreise!