Kasachstan – Eine Reise zum Kosmodrom Bajkonur

Foto copyright Georg Schuh

Eine Reise zum Kosmodrom Bajkonur

Auf einer unserer spontanen Abenteuerreisen, machten wir uns im Oktober 2017 auf den langen Weg zu einer Fotoreise nach Kasachstan. Wir erkundeten gemeinsam einen ehemaligen Truppenübungsplatz der sowjetischen Armee, die verrosteten Schiffe und die aufgegebenen Fischerdörfer am Aral-See und als Highlight besuchten wir gemeinsam an zwei Tagen den Weltraumbahnhof Bajkonur und durften sogar einen Raketenstart miterleben. Aber auch atemberaubende Landschaften, Seen und Schluchten warteten darauf fotografisch festgehalten zu werden. Auch diese Fotoexpedition fand im bewährten Urbexplorer Style statt, locker und entspannt mit einer kleinen Gruppe von Entdeckern.

Alles begann damals wie immer streng geheim

Die russischen Sojus-Raketen starten überwiegend vom „Kosmodrom Baikonur“. Wer aber auf einer Karte die Stadt Baikonur in der Steppe Kasachstans sucht, findet meistens erst einmal den falschen Ort: Denn als man hier – weit östlich von Moskau – vor über 50 Jahren den Start des allerersten Satelliten vorbereitete, wollte man den Westen zunächst ein wenig in die Irre führen. Schließlich war das alles damals streng geheim. Also gab man dem Startplatz den Namen einer Stadt, die eigentlich Hunderte von Kilometern entfernt liegt: eben Baikonur.

Das Bajkonur Space Center und Gagarinsky Start

Das war wie immer in den Zeiten des kalten Krieges ein geplantes Ablenkungsmanöver. Denn damals gehörte die gesamte Region – das heutige Kasachstan – noch zur Sowjetunion, die sich mit den USA ein Wettrennen um die Vormachtstellung im Weltraum lieferte. Die wichtigsten fragen waren damals: Welches Land würde den ersten Satelliten starten? Wem würde danach der erste bemannte Flug gelingen? Und wer würde im Wettlauf zum Mond siegen? Anfangs hatte die Sowjetunion bekanntlich die Nase vorn, denn ach dem Start des Satelliten „Sputnik“ im Jahre 1957 schafften sie es vier Jahre später auch, mit Juri Gagarin den ersten Menschen in eine Umlaufbahn um die Erde und wieder sicher zurück zu bringen. Erst mit den Mondlandungen konnten die USA schließlich ab 1969 die Sowjetunion überholen.

Zahlen und Fakten – Kosmodrom Bajkonur

Das BAIKONUR Space Center ist das erste und größte Kosmodrom der Welt. BAIKONUR befindet sich in Kasachstan. Die Fläche des Weltraumbahnhofs BAIKONUR beträgt 6717 km². Es gibt einen Komplex namens «BAIKONUR», der aus der gleichnamigen Stadt und dem Kosmodrom besteht. Der Komplex wird von Kasachstan an Russland bis zum Jahr bis 2050 vermietet.  Heute besteht das BAIKONUR Space Center aus 9 Startplätzen davon sind derzeit nur 5 in Betrieb, 4 Trägerraketen zum Testen interkontinentaler ballistischer Raketen, 600 Umspannstationen, zwei Flugplätze, etwa 470 km Eisenbahnen; 1281 km Straßen, 6610 km Übertragungsleitungen und etwa 2784 km Telekommunikationsleitungen.

Nach der Wende 1989 wurde internationale Zusammenarbeit wichtig

Nach den Ereignissen um 1989 ist die einstige Sowjetunion in viele einzelne Länder zerfallen. Aus Sicht von Russland, dem größten dieser verbliebenen Staaten, liegt der Weltraumbahnhof Baikonur jetzt in der Kasachischen Republik. Doch man hat vereinbart, dass man das Startgelände weiter nutzen darf. Auch viele Amerikaner und Europäer sind in den letzten Jahren von hier aus ins All gestartet. Denn Russland, die USA und Europa sowie viele andere Länder wie Kanada und Japan sind in der Raumfahrt längst gute Partner geworden und haben gemeinsam die Internationale Raumstation errichtet. Auch finden von hier aus regelmäßige Versorgungsflüge zur ISS statt.

Die russischen Sojus-Kapseln, mit denen jeweils drei Raumfahrer nach ihrem Flug wieder zur Erde zurückkehren, landen übrigens – von Fallschirmen gebremst – ebenfalls in der Steppe Kasachstans. Von dort aus geht es dann per Hubschrauber und Flugzeug zurück nach Moskau. Denn ganz in der Nähe von Moskau liegt das geheimnisvolle „Sternenstädtchen“, wo viele Kosmonauten wohnen und wo sich auch die großen Trainingseinrichtungen wie Zentrifugen befinden.

Erfolgreicher Start des Frachtraumschiff Progress МS-07

Die Trägerrakete (LV) Sojus-2.1a mit dem Frachtraumschiff Progress МS-07 ist vom BAIKONUR Space Center am 14. Oktober 2017 um 11:47 MT erfolgreich abgehoben. Dies durften wir hautnah miterleben und fotografieren. Nach dem Start haben die ersten drei Stufen von Sojus-2.1a die Frachtraumsonde nach exakt acht Minuten und 48 Sekunden, in eine niedrige Umlaufbahn gebracht. Die Korolev Mission Control Center-Spezialisten haben den weiteren Flug Progress MS-07 zur ISS kontrolliert.

Gemäß der Telemetriedaten wurde das Einsetzen des Raumfahrzeugs in eine erdnahe Umlaufbahn und die Trennung von der dritten Stufe des Trägerfahrzeugs planmäßig durchgeführt. Das Docking von Progress MS-07 an das ISS-Modul Pirs ist um 14:09:57 Uhr MEZ am 16. Oktober 2017 erfolgt. Das ISS-Docking-Verfahren wurde im automatischen Modus unter der Kontrolle des russischen Kosmonauten Segrey RYAZANSKIY, Alexandr MISURKIN und Spezialisten des russischen ISS-Segments Flugkontrollgruppe in Korolev MCC durchgeführt. Die Kapsel wird der ISS verschiedene Güter liefern die für den Betrieb der Raumstation wichtig sind.

rakete2141407

Foto Copyright Georg Schuh

ROSCOSMOS sorgt für die Umsetzung des Weltraumprogramms

Der Betreiber des Weltraumbahnhofes ist ROSCOSMOS. Dies ist eine staatliche Gesellschaft, die im August 2015 gegründet wurde, um eine umfassende Reform der russischen Raumfahrtindustrie zu überwachen und umzusetzen. ROSCOSMOS sorgt für die Umsetzung des Weltraumprogramms der russischen Regierung und ihrer gesetzlichen Bestimmungen. ROSCOSMOS erteilt außerdem Aufträge für die Entwicklung, Herstellung und Lieferung von Weltraumgeräten und Objekten der Weltrauminfrastruktur. Die staatliche Körperschaft ist auch für die internationale Raumfahrtkooperation verantwortlich und hat die Aufgabe, die Voraussetzungen für die zukünftige Nutzung von Ergebnissen der Weltraumaktivitäten in der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung Russlands zu schaffen. (Quelle Roscosmos)

rakete1

Foto Copyright Georg Schuh

UhrwerkOWZ

Das düstere Wasserwerk

Auf Lost Places Fototour im verlassenen Wasserwerk Auf einer meiner vergangenen Lost Places Fototour entdeckte ich diesen geheimen Ort. Es ist ein fast vergessenes architektonisches Kleinod. An diesem sonnigen Sommertag wirkte die große Halle des […]

dom4

Die Wehrkirche in Dobring

Die Kirchenburgen in Siebenbürgen Auf unserer vergangenen Fotoexpedition nach Siebenbürgen entdeckten wir diese wunderschöne Kirche mit einem angrenzendem Friedhof. Dobring, rumänisch Dobârca, ungarisch Doborka, siebenbürgisch-sächsisch Dobrengk, liegt im Kreis Hermannstadt (Sibiu) in Siebenbürgen, Rumänien. Die erste […]

GoszczWEB

Lost Places Fototour – Hofkirche des Grafen von Reichenbach

Lost Places und Kirchen in Niederschlesien Bei meiner letzten Lost Places Fototour entdeckte ich diese magische verlassene evangelische Kirche. Wenn man etwas Glück hat kann man im Inneren ein spektakuläres Lichtspiel erleben. Genau dann wenn […]

Schaltwarte-Braunkohlekraftwerk-Plessa

Industriedenkmal Braunkohlekraftwerk Plessa

Eines der ältesten erhaltenen Braunkohlekraftwerke Europas Braunkohlekraftwerk Plessa: Das Kraftwerk Plessa ist ein Industriedenkmal in der Stadt Plessa im Landkreis Elbe-Elster, Brandenburg, Deutschland. Es ist eines der ältesten im Originalzustand erhaltenen Braunkohlekraftwerke Europas. Es wurde […]

Paddel1DSC 0045

Der erste Paddelschlag – Ukrainischer Amazonas

Die Anreise Ich habe mich entschlossen mit dem Auto zum Treffpunkt nach Berlin zu fahren. Ausschlaggebend für mich sind die nicht kalkulierbaren Zeiten an der ukrainischen Grenze. So kann ich egal wann wir wieder ankommen […]


Reiseberichte zu Urbex & Abenteuerreisen

Reise durch die Ukraine e1611602219186

Geheimtipp Ukraine – Reise durch eine wilde Schönheit

Die Ukraine ist uns in den letzten Jahren vor allen Dingen durch politische Krisen und durch den Konflikt im Donbass und die völkerrechtswidrige Annektion der Krim durch Russland in Erinnerung geblieben. Doch dieses Land nur […]

©URBEXPLORER REISEN

Das Steinkohlekraftwerk in Oberschlesien

Die zweite industrielle Revolution in Oberschlesien Das Steinkohlekraftwerk in Oberschlesien: In England begann die Industrialisierung bereits in den 1780er Jahren. Der deutschsprachige Raum wurde von diesem Fortschritt erst ab 1830 erfasst. Diese “Zweite Industrielle Revolution” […]

Teheran2

Fotoreise Iran – Teheran

Als ich meinen Freunden und Bekannten davon erzählt habe das ich im November 2016 eine Fotoreise in den Iran machen werde wurde dies mit einem ungläubigen Kopfschütteln aufgenommen. Ich ließ mich von meinem Ziel das […]

Becken

Lost Places Fototour zum Militärkrankenhaus in Legnica

Erbaut als Militärkomplex für die Wehrmacht Lost Places Fototour zum Militärkrankenhaus: Unweit der Stadt Legnica in Niederschlesien und mitten im Wald, befindet sich ein riesiger Militärkomplex. Die Gebäude wurden im Jahr 1929 von den Deutschen […]

11053692 715524341908825 5187980831513323743 o

Ein Jahr Lost & Found Explorers

Mensch wie die Zeit vergeht! Seit nunmehr einem Jahr erkunden wir für euch spanende Lost Places und geheime Orte um dann dort mit euch auf Fototour zu gehen. Seit dieser Zeit ist ein bunter Korb […]

War der Artikel hilfreich?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 2

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lasse uns diesen Beitrag verbessern!

Wie können wir diesen Beitrag verbessern?