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Ankunft im Mullahstaat: Erste Eindrücke und Überraschungen
Als ich meinen Freunden und Bekannten von meiner bevorstehenden Fotoreise in den Iran im November 2016 erzählte, erntete ich zunächst ungläubiges Kopfschütteln. Doch meine Neugier, das Land jenseits der bekannten Schlagworte wie „Achmadinedschad“, „Atomstreit“ und „Tschador“ kennenzulernen, ließ mich nicht zurückschrecken. Ganz im Gegenteil – ich war fest entschlossen, das vermeintlich Unbekannte zu erkunden und mich von den Vorurteilen zu lösen.
Entdecke das wahre Gesicht des Iran: Eine Fotoreise jenseits der Klischees
Schon bei meiner Ankunft im Iran fühlte ich mich überraschend sicher und willkommen. Trotz der Klischees und Vorurteile, die mit dem Land verbunden sind, war die Gastfreundschaft der Menschen überwältigend. Mein einziger Ratschlag an alle, die das Land besuchen möchten: Packt eure Koffer und lasst alle Vorurteile zu Hause!
Kulturelle Vielfalt im Iran: Traditionen und Moderne im Einklang
Natürlich gibt es im Iran kulturelle Unterschiede und bestimmte Regeln, an die man sich halten muss. Der Konsum von Alkohol ist beispielsweise verboten, und Frauen müssen in der Öffentlichkeit ein Kopftuch tragen.
- Amiri, Natalie (Autor)
Doch selbst innerhalb des Landes gibt es große Unterschiede – während in Teheran oder Shiraz Frauen modische Kleidung tragen und das Kopftuch eher locker um den Hinterkopf binden, ist in Städten wie Qom oder Yazd der traditionelle Tschador vorherrschend. Dennoch habe ich auch Frauen mit bemalten und verzierten Fingernägeln gesehen – ein Zeichen für die Vielfalt und Offenheit im Land.
Begegnungen und Gespräche: Gastfreundschaft und Offenheit der Iraner
Die Iraner selbst sind äußerst gastfreundlich und aufgeschlossen. Überall wurde ich begrüßt und nach meiner Herkunft gefragt. Viele sprechen fließend Englisch oder Deutsch, und schnell kamen wir ins Gespräch über Fußball, Politik oder Musik. Trotz der Unzufriedenheit mit der Regierung betonten alle, dass sie keine Einmischung von außen wollen. Die Erinnerung an dunkle Kapitel wie die islamische Revolution oder den Krieg mit dem Irak sitzt tief, und die Menschen möchten selbstbestimmt über ihre Zukunft entscheiden. Ein Satz wurde mir immer wieder zugerufen: „We love all the people: Iranians, Israelis, Germans, French, Americans – we really love Americans – it doesn’t matter who! We really love all the people!“
Botschaften aus dem Iran: Ein Land zwischen Geschichte, Politik und Menschlichkeit
Meine Reise durch den Iran war eine unvergessliche Erfahrung voller Begegnungen, Erlebnisse und Fotomotive. Sie hat meine Perspektive auf dieses faszinierende Land und seine Menschen für immer verändert. Der Iran mag zwar ein „Mullahstaat“ genannt werden, doch für mich ist er vor allem ein Land voller Geschichte, Kultur und Herzlichkeit.