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DDR Linoleumfabrik: Ende der Fototour in der Sächsischen Schweiz
Sechs Jahre lang war sie für mich und unzählige Lost Places Fotografen ein absolutes Highlight: die Fototour durch die verlassene DDR-Linoleumfabrik im Herzen der Sächsischen Schweiz. Ein Ort, der mehr war als nur eine Ruine – eine echte Zeitkapsel, ein Geschichtsbuch aus Backstein und Rost. Doch nun heißt es Abschied nehmen: Diese Tour wird nicht mehr angeboten.
Ein Denkmal der Industriegeschichte im Kirnitzschtal
Eingebettet in einem idyllischen Tal, wo sich sonst nur das Plätschern der Kirnitzsch und das Rauschen des Waldes hören lassen, thront das beeindruckende Backsteingebäude der ehemaligen Linoleumfabrik. Seine robuste Bauweise machte es nicht nur zu einem Produktionsstandort, sondern auch zu einem geschützten Denkmal der Industriearchitektur.
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Die Geschichte dieses Ortes begann schon 1901/1902 mit der Eröffnung als Fabrik für Papier- und Pappenherstellung. 1906 übernahm die Eduard Keffel AG Tannenbergsthal das Ruder, verlegte den Schwerpunkt auf die Kunstleder- und Wachstucherstellung, bevor 1921 die Produktion von Tisch- und Drucklinoleum begann. Ein spannender Weg, der 1931 durch die Übernahme der Lederpappenfabrik Planitz weiter ausgebaut wurde.
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Vom Krieg zur DDR: Einblicke in den VEB Linoleumwerk Kohlmühle
Zwischen 1939 und 1945 durchlebte die Fabrik die Schatten des Zweiten Weltkrieges und wurde teilweise auf Kriegsproduktion für die Junkers Werke aus Dessau umgestellt. Nach Kriegsende, 1945/46, demontierte die sowjetische Militäradministration Maschinen und Anlagen – ein Schicksal, das viele Betriebe in der damaligen Zeit ereilte.
Doch die Geschichte ging weiter: Mit der Gründung der DDR wurde das Werk 1948 in Volkseigentum überführt und als VEB Linoleumwerk Kohlmühle modernisiert und erweitert. Ab den späten 1960er Jahren hielten sogar westdeutsche Technologien Einzug, was die damalige Bedeutung und Modernität des Werkes unterstreicht. Zu seiner Zeit war diese Linoleumfabrik einer der modernsten Hersteller von Fußbodenbelägen, bekannt für hohe Sicherheitsstandards. Ab 1967 begann hier die Produktion von PVC-Fußbodenbelägen.

Welche Lost Places gibt es in der Sächsischen Schweiz?
Für uns Lost Places Fotografen war dieser Ort ein Paradies. Bis zu sechs Stunden lang konnten wir bei unseren Lost Places Workshops in Sachsen in die düsteren Hallen eintauchen. Hier gab es so viel zu entdecken: unzählige Details aus dem Arbeitsalltag, verrostete Geräte, die von einer längst vergangenen Zeit erzählten, und eine Atmosphäre, die man nur in echten Industrieruinen findet. Das Team von Urbexplorer begleitete jede Tour fachkundig, lieferte faszinierende geschichtliche Hintergründe und historische Fotos, die die Legenden dieses Ortes lebendig werden ließen. Es war eine Legal Lost Places Tour, die uns tief in die Geschichte der Sächsischen Schweiz blicken ließ.

Das Ende einer Ära: Von Likolit zu Stille
Nach der Wende erfolgte die Umbenennung in die Likolit Linoleumwerk GmbH. Doch der wirtschaftliche Wandel forderte seinen Tribut: Am 25. November 2013 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet, und im März 2014 erfolgte die endgültige Stilllegung des Betriebes. Seitdem ruhten die gigantischen Hallen im Dornröschenschlaf – bis jetzt.

Warum die Tour nicht mehr angeboten wird
Mit einem weinenden Auge muss ich mitteilen, dass diese beliebte Lost Places Fototour nicht mehr stattfinden kann. Die Gründe sind vielfältig und leider unumgänglich:
- Verwertung und Entkernung: Der Besitzer hat begonnen, das gigantische Gebäude zu entkernen und die über die Jahre lieb gewonnenen, rostigen Maschinen und Teile der Produktion zu verwerten. Das macht viele der einstigen Fotomotive zunichte.
- Bauliche Mängel und Sicherheit: Mit jedem Jahr schreitet der Verfall voran. Die baulichen Mängel wurden zunehmend gravierender und die Sicherheit für die Teilnehmer konnte nicht mehr gewährleistet werden. Der Zugang zu solchen Orten ist immer mit Risiken verbunden, und meine oberste Priorität ist die Sicherheit meiner Teilnehmer.

Ein Dankeschön und ein Appell
Vielen Dank an alle, die in den letzten sechs Jahren dabei waren und diese einzigartigen Momente mit mir geteilt haben! Es war eine Ehre, euch diese besondere Seite der Sächsischen Schweiz näherzubringen.
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Hinweis: Ich bitte um euer Verständnis: Subtile Anfragen, die letztlich nur darauf abzielen, die Telefonnummer oder den Kontakt eines Besitzers zu erfahren, werden nicht beantwortet. Der Zugang zu solchen Orten hat mich selbst Zeit, Mühe und oft auch viel Geld gekostet, um ihn legal und sicher zu ermöglichen. Entsprechend gebe ich diese Informationen grundsätzlich nicht weiter – aus Respekt vor den Orten, den Besitzern und der Arbeit, die dahintersteckt.
Mögen die Erinnerungen an die Linoleumfabrik als ein faszinierendes Kapitel unserer Fototouren in Sachsen weiterleben. Es gibt noch viele andere Geschichten zu entdecken!






