Die ehemalige Johanniter Heilstätte im Harz

Lost Places Touren im Harz - Die Johanniter Heilstätte
Lost Places Touren im Harz - Die Johanniter Heilstätte

Lost Places Fototouren im Harz – Die Lungenheilstätte

Lost Places im Harz: Auf meiner letzten Wanderung und Fototour im Harz entdeckte ich dieses wunderschöne Anwesen. Der Bau des Hauses wurde insbesondere durch eine großzügige Spende von Werner von Seebach aus Langensalza im Jahre 1895 ermöglicht. Dieses Anwesen im Harz ist sehr interessant und historisch bedeutsam. Es ist beeindruckend zu sehen, wie eine großzügige Spende dazu beitrug, dass eine Lungenheilstätte errichtet werden konnte. Es ist auch interessant zu wissen, dass die klimatischen Verhältnisse am Ochsenberg eine wichtige Rolle bei der Wahl des Bauplatzes spielten.

Durch eine Spende des Johanniterordens konnte man mit dem Bau beginnen

Durch das Januarkapitel des Johanniterordens 1899 wurde der Bau einer Lungenheilstätte beschlossen. Es sollte eine zeitgemäße Lungenheilstätte für 60 weibliche Kranke entstehen. Als Bauplatz wurde der Südhang des Gipfelplateaus des 562 m hohen Ochsenberges ausgewählt – einsam inmitten eines dichten Fichtenwaldes. Die Bauarbeiten gestalteten sich zunächst schwierig, da neben Rodungsarbeiten auch erhebliche Erdarbeiten erforderlich waren, um aus dem felsigen Berghang ein ebenes Bauplan um zu schaffen.

Lost Places Touren im Harz - Die Johanniter Heilstätte
Lost Places Touren im Harz – Die Johanniter Heilstätte

Eine moderne Heilstätte des Johanniterordens

Lost Places im Harz: Diese moderne Heilstätte des Johanniterordens klingt wie ein wahrhaftiger Kurort. Es ist beeindruckend, wie massiv das Gebäude erbaut wurde, mit Granitmauern bis zum dritten Geschoss. Die Aufteilung des Gebäudes in zwei gleichförmige Außengebäude und einen Zentralbau mit einer Kirche im Obergeschoss, die durch Verbindungsbauten und arkadenförmigen Liegehallen zu einer Einheit zusammengefügt wurden, zeugt von hoher Architektur und Planungskompetenz.

Auch die Ausrichtung der Krankenzimmer nach Süden und die Ausstattung mit einem Wintergarten, einer Bibliothek, Aufenthalts- und Tagesräumen zeigen, dass großer Wert auf Komfort und Wohlbehagen der Patienten gelegt wurde. Es ist schade, dass diese moderne Heilstätte heute nicht mehr genutzt wird, aber es bietet sicherlich eine großartige Gelegenheit, die Geschichte und Architektur des Ortes zu erkunden und zu dokumentieren.

Eröffnung im Jahr 1902 durch den Prinzen von Preußen

Lost Place Harz Hotel: Im Laufe der Jahre wurde die Lungenheilstätte im Harz immer weiter modernisiert und ausgebaut. So wurden beispielsweise weitere Waldliegehallen und Freiluft-Liegeflächen eingerichtet, um den Patienten noch bessere Bedingungen für ihre Genesung zu bieten. In den 1920er Jahren wurde die Klinik zu einer bedeutenden Anlaufstelle für Lungenkranke aus ganz Deutschland. Die Ärzte und Schwestern des Johanniterordens legten großen Wert auf eine fachkundige und herzliche Betreuung der Patienten und setzten sich für ihre Genesung ein.

Während des Zweiten Weltkriegs musste die Lungenheilstätte allerdings geschlossen werden. In den Folgejahren wurde das Gebäude dann für unterschiedliche Zwecke genutzt, bevor es in den 1990er Jahren aufgegeben wurde. Heute steht das ehemalige Krankenhaus im Harz leer und verfallen, ein Zeuge vergangener Zeiten und ein besonderes Ziel für Besucher, die sich für Lost Places und Geschichte interessieren.

Lost Places Touren im Harz - Die Johanniter Heilstätte
Lost Places Touren im Harz – Die Johanniter Heilstätte

Umfassende Modernisierung in den 1920-ger Jahren

Lost Places Harz Psychiatrie: Während des ersten Weltkrieges musste die Klinik für ein Jahr geschlossen werden, konnte aber im Anschluss wieder ihre Tätigkeit aufnehmen. In den 1920er Jahren wurde erneut  eine moderne Ausstattung investiert: Es wurden elektrische Liftanlagen und Krankenhausbetten installiert, eine neue Küche und ein Kühlhaus eingerichtet. Auch die medizinische Ausstattung wurde verbessert, unter anderem durch den Einsatz von Röntgengeräten und moderner Diagnostik.

Die Heilstätte genoss einen guten Ruf und konnte stetig wachsen, was sich in einer Erweiterung der Bettenkapazität auf 140 zeigte. Diese positive Entwicklung setzte sich bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges fort, als die Klinik erneut für eine gewisse Zeit geschlossen werden musste. Während des Krieges wurden Teile des Gebäudes zerstört und die Einrichtungen beschädigt, aber dank des Engagements von Mitarbeitern konnte die Heilstätte nach dem Krieg wieder aufgebaut und in Betrieb genommen werden

Lost Places Touren im Harz - Die Johanniter Heilstätte
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Endgültige Einstellung des Kurbetriebes im Jahr 1967

1965 wurde die Heilstätte dann endgültig enteignet und unter staatliche Verwaltung gestellt. Die Trägerschaft wurde auf die Kliniken Harz GmbH übertragen. Es folgte ein stetiger Niedergang. Es fehlte an Investitionen, um das Gebäude und die Einrichtungen in Stand zu halten und auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Die Zahl der Patienten nahm ab, das Personal wurde reduziert und der medizinische Standard sank. Bis zur politischen Wende in den 1980er Jahren war die Heilstätte eine Klinik, die vor allem durch ihre Vergangenheit glänzte, aber keine Zukunft mehr hatte.

Diese Entscheidung hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Region und die Menschen, die mit der Klinik verbunden waren. Die Einstellung des Kurbetriebes war ein schwerer Verlust für die Gemeinde, die viele Arbeitsplätze und eine wichtige Einnahmequelle verlor. Es war auch ein schmerzlicher Verlust für die Patienten, die auf die heilenden Kräfte der Natur und die pflegerische Betreuung angewiesen waren. Trotzdem blieb das Gebäude stehen und wurde später für andere Zwecke genutzt, aber es war nicht mehr dasselbe, was es einst gewesen war.

Lost Places Touren im Harz - Die Johanniter Heilstätte
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Bis zur politischen Wende 1089 gehörte das Haus der NVA

Während die Nationale Volksarmee das Haus nutzte, wurde es auch weiterhin unterhalten und modernisiert. Es gab diverse Umbaumaßnahmen und Erneuerungen, die dazu beitrugen, dass das Haus auch in den 1980er Jahren in einem guten Zustand war. Die Kurkapazität blieb weitgehend unverändert bei 150 Plätzen. Es gab zwar Überlegungen, das Haus zu erweitern, doch diese Pläne wurden nicht realisiert.

Mit dem Fall der Berliner Mauer und dem Zusammenbruch der DDR im Jahr 1989 änderte sich auch die Nutzung der ehemaligen Lungenheilstätte. Die Nationale Volksarmee wurde aufgelöst und das Haus war nicht mehr für den Betrieb als Kurklinik vorgesehen und steht nun einsam und vergessen im Harz.

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