Das kaukasische Dorf Dargavs ist eine schauriger Ort der Toten, das gespenstischer nicht sein kann. Seit Jahrhunderten beerdigen hier Menschen ihre Toten in Mausoleen, die aussehen wie kleine Wohnhäuser. Viele Legenden und Geschichten ranken sich um die geheimnisvolle Geisterstadt. Außer den aneinander gereihten Mausoleen gibt es hier weit und breit kein Wohnhaus und keine lebendige Menschenseele – denn der legende nach, heißt es, wer Dargavs betritt, zahlt den Besuch mit dem seinem Leben.
Inhaltsübersicht
Die gruselige Totenstadt in den Bergen des Kaukasus
Hohe schroffe Bergklippen, grüne Wiesen und tiefe Täler. Die Gegend um Dargavs im russischen Nordossetien ist eigentlich wunderschön, und dennoch kommt kaum ein Mensch in die Stadt, denn es handelt sich um eine mittelalterliche Nekropole – hier wohnen nur Tote, sagen uns die Bewohner der umliegenden Ortschaften. Laut Einheimischer begraben hier Menschen seit dem 16. Jahrhundert ihre Toten – eine Seuche soll damals Auslöser für ein Massensterben gewesen sein. Doch damit nicht genug: Der Legende nach sollen auch heute noch viele Einheimische die Gegend meiden, aus Angst, nicht mehr lebend von dort zurückzukehren.
Was befindet sich in den Steinhäusern?
In Dargavs sollen im Laufe der Jahrhunderte fast über Hundert Häuser und unterirdische Räume entstanden sein, die teilweise mehrere Stockwerke haben. Über ihnen thronen die Ruinen eines alten Wachturms. Einer Legende zufolge sollte er dazu dienen, über die toten Seelen in den Häusern zu wachen. Außerdem wurden in einigen Häusern Knochen und andere menschliche Überreste gefunden, die zum Teil in an Boote erinnernden Särgen lagerten. Grund dafür könnte sein, dass die Menschen damals glaubten – ähnlich wie zur Zeit des antiken Griechenlands –, dass die Verstorbenen nach dem Tod einen Fluss auf dem Weg zur Unterwelt durchqueren müssen.
Die Brunnen voller Münzen
Vor jedem Mausoleum fand man zudem Brunnen mit Münzen darin – diese warfen die Hinterbliebenen wohl aus Aberglaube hinein. Landete die Münze auf einem Stein, bedeutete dies, die Seele des geliebten Menschen sei sicher über dem Fluss im Jenseits angekommen.