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“Du willst wirklich in den Iran reisen?” – Zwischen Skepsis und Sehnsucht
Iran und Teheran: Als ich im Herbst 2016 Freunden und Bekannten von meiner geplanten Fotoreise Iran erzählte, war die Reaktion meist dieselbe: skeptisches Kopfschütteln. „Iran? Ist das nicht gefährlich?“ war eine der harmloseren Fragen. In unseren Medien wird das Land oft reduziert auf Schlagworte wie Mullahstaat, Atomprogramm oder islamische Diktatur. Doch ich wollte hinter die Fassade blicken – mit der Kamera in der Hand, offenem Herzen und Neugier auf ein Land voller Geschichte, Gegensätze und echter Begegnungen. Was ich fand, war nicht nur ein faszinierendes Reiseziel – sondern auch ein Ort, der unsere Klischees erschüttert.
Fotoreise mit Urbexplorer: Abenteuer abseits der ausgetretenen Pfade
Die Fotoreisen von urbexplorer.com führen dorthin, wo andere Touren enden – in die Tiefe eines Landes, seiner Geschichte und seiner Menschen. Der Iran ist dabei eines der faszinierendsten Ziele. 2017 geht es wieder los – diesmal im heiligen Monat Muharram, einem bewegenden Zeitraum mit intensiven kulturellen und religiösen Einblicken. Unsere Reise ist keine klassische Sightseeing-Tour. Wir treffen Menschen, die bereit sind, ihre Geschichten zu teilen. Wir fotografieren nicht nur Orte – wir erleben sie.
Visum? Überraschend unkompliziert
Ich hatte einen bürokratischen Hürdenlauf erwartet, doch das Gegenteil war der Fall: Bereits drei Tage nach Beantragung hielt ich mein Visum von der iranischen Botschaft in Berlin in den Händen. Der Flug mit Aegean Airlines über Athen war angenehm, und meine Kameraausrüstung inklusive Actioncam und Objektiven war sicher verstaut im Handgepäck.
Ankunft in Teheran – Eine Stadt voller Kontraste
Gegen 4 Uhr morgens landete ich auf dem Imam-Khomeini-Flughafen in Teheran. Die Straßen waren leer, doch der Fahrer des Shuttles warnte: „Warte bis zum Morgen, dann beginnt der tägliche Wahnsinn.“ Und tatsächlich – Teheran, diese pulsierende Metropole mit über 12 Millionen Menschen, lebt im Rhythmus von Hupen, Fußgängern und Mopeds.
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Die Stadt ist ein Mosaik aus Gegensätzen: Auf der einen Seite Parolen wie „Down with USA“, auf der anderen Starbucks, iPhones und westliche Mode. Alkohol ist zwar verboten – doch das soziale Leben blüht auf den Straßen, in den Parks, an den Saftständen und in den gemütlichen Teehäusern.
Teheran entdecken – Mit Kamera und offenen Augen
Schon beim ersten Streifzug durch die Stadt entdeckte ich, dass Streetfotografie im Iran nicht nur möglich ist – sie wird regelrecht gefördert. „Where do you come from?“ wurde zur häufigsten Frage. Viele Teheraner baten mich, Fotos von ihnen zu machen, luden mich zum Tee ein und erzählten ihre Geschichten.
Die Einkaufsstraßen Teherans haben ihr ganz eigenes System: eine Straße für Lampen, eine für Lebensmittel, eine für Ersatzteile. Supermärkte im westlichen Sinne gibt es kaum. Und dann der Große Basar – ein Labyrinth aus Gängen, Gerüchen und Geschichten. Wer hier fotografiert, braucht Geduld – und wird mit einzigartigen Momenten belohnt.
Geschichte atmen: Golestan-Palast und Azadi-Turm
Teheran ist auch reich an historischen Orten: Der Golestan-Palast, einst Sitz der Qadscharen und später der Pahlavi-Dynastie, erzählt von Glanz und Macht vergangener Zeiten. Hier fanden die Krönungen von Reza Pahlavi und seinem Sohn Mohammad Reza statt – letzterer sollte als letzter Schah von Persien Geschichte schreiben. Heute beherbergt der Palast ein Museum mit prachtvollen Sälen, Keramiken und einer beeindruckenden Fotogalerie.
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Ein modernes Wahrzeichen ist der Azadi-Turm (Freiheitsturm). 1971 zur Feier von 2.500 Jahren Persischer Monarchie erbaut, wurde er nach der Revolution zum Symbol des neuen Iran. Der von Hossein Amanat entworfene Bau verbindet islamische Architektur mit persischen Einflüssen der Sassaniden und Achaimeniden.
Aktuelle Ereignisse – Iran 2025 zwischen Wandel und Hoffnung
Der Iran ist 2025 politisch wie gesellschaftlich in Bewegung. Die Hoffnung auf Öffnung wächst wieder, gerade unter jungen Menschen, die sich nach Freiheit, kulturellem Austausch und Zukunftsperspektiven sehnen. Nach den Protesten 2022/23 und dem anschließenden internationalen Druck scheint sich langsam wieder ein kultureller Spielraum zu öffnen – wenn auch vorsichtig. Für Reisende gilt weiterhin: Sensibilität, Respekt und echtes Interesse sind der Schlüssel zu echten Begegnungen. Fotografieren ist erlaubt – mit Taktgefühl und Erlaubnis. Ein Besuch in Teheran heute bedeutet, ein Land im Wandel zu sehen – auf der Suche nach Balance zwischen Tradition und Moderne, Kontrolle und Aufbruch.
Fazit: Der Iran ist mehr als ein Klischee – er ist ein Erlebnis
Meine Fotoreise Iran war eine der eindrucksvollsten Reisen meines Lebens. Die Kamera war mein Schlüssel zu den Geschichten der Menschen, die ich traf. Ihre Neugier, Herzlichkeit und Gastfreundschaft haben mich tief beeindruckt.
Teheran, diese chaotische, herzliche und vielschichtige Stadt, hat mein Bild vom Iran komplett verändert. Wer bereit ist, mit offenen Augen und offenem Herzen zu reisen, wird im Iran nicht nur tolle Motive finden – sondern einen neuen Blick auf die Welt.
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