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Wo genau liegt eigentlich Spitzbergen?
Spitzbergen Fotoreise: Die Inselkette Spitzbergen liegt im östlichen Eismeer im Nordatlantik und im Arktischen Ozean etwa auf halbem Weg zwischen dem Nordzipfel von Norwegen und dem Nordpol. Nur hartgesottene Abenteurer und Landschaftsfotografen, denen das raue Klima und der Schnee nichts anhaben können, reisen hierher. Svalbard, wie Spitzbergen auf Norwegisch genannt wird, wurde 1194 von den Wikingern erstmals entdeckt. Später landete der Holländer Wilhelm Barents mit seinem Expeditionsschiff auf seiner Suche nach der Nordostpassage in Spitzbergen. Die Insel diente von da an Walfängern und Pelztierjägern als zentraler Stützpunkt. Seit 1920 wird Spitzbergen laut Spitzbergenvertrag von Norwegen verwaltet. Etwa vier Fünftel der Inseln sind vom Eis bedeckt.
Das touristische Zentrum ist die Kleinstadt Longyearbyen
Spitzbergen beherbergt etwa 3.000 Eisbären und rund 2.500 Einwohner, die ganzjährig hier wohnen. Früher wohnten hier fast nur Bergarbeiter und Polarforscher. In den letzten Jahren zieht es aber immer mehr Touristen in den hohen Norden. Straßenverbindungen zwischen den Siedlungen gibt es keine. Hauptverkehrsmittel sind stattdessen Schneemobile, Boote und auch Hundeschlitten. Das touristische Zentrum für Spitzbergen-Urlauber ist Longyearbyen.
Wie gestaltet sich die Anreise nach Spitzbergen?
Vom europäischen Festland gelangt man am einfachsten mit dem Flugzeug nach Spitzbergen. Auf der Insel gibt es einen kleinen Flughafen, der regelmäßig von Oslo oder Tromsö aus angeflogen wird. Er liegt etwa vier Kilometer von dem Hauptort Longyearbyen entfernt. Von dort verkehrt auch ein Shuttlebus, der nach der Landung eines Flugzeuges die Touristen in die entsprechenden Unterkünfte fährt. Alternativ kann man auch mit einem Kreuzfahrtschiff in den hohen Norden fahren. Spitzbergen gehört zwar zu Norwegen, liegt aber dennoch außerhalb des Schengen-Raumes. Eine Einreise ist daher nur mit einem Reisepass möglich.
Wie hoch ist die Gefahr von einem Eisbär angegriffen zu werden?
Spitzbergen ist eines der größten Lebensräume für Eisbären. Durch den fortschreitenden Klimawandel sind auch hier auf der arktischen Inselgruppe in Norwegen lange nicht mehr so viele Tiere anzutreffen wie noch vor einigen Jahren. Über Jahrhunderte hinweg wurden wie die Wale auch die Eisbären gejagt. Hinzu kommt die Förderung von Erdöl und Erdgas, die ihren Lebensraum immer weiter einschränken. Ihr Bestand gilt heute als gefährdet und wird auf nur noch etwa 20.000 bis 25.000 Tiere weltweit geschätzt.
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Die Siedlungen auf Spitzbergen dürfen als Schutz vor den Eisbären niemals ohne eine Signalwaffe oder ein Gewehr verlassen werden. Denn hier in der rauen Landschaft haben die Eisbären das Sagen und nicht wir Menschen. Und auch sonst merkt man, dass hier die Natur den Takt vorgibt. Spitzbergen mit seinen atemberaubenden Gletschern, Rentieren und Polarfüchsen ist ein magischer Ort.
Was ist die beste Reisezeit für Spitzbergen?
Wer eine Fotoreise nach Spitzbergen plant, sollte vor allem warme Kleidung im Gepäck haben. Ich persönlich setze immer auf das Zwiebelprinzip und ziehe immer einige Schichten atmungsaktiver Kleidung übereinander an. Denn auch im arktischen Hochsommer klettern die Temperaturen nur selten über 7 Grad Celsius. Im Winter sind es dann meist um die minus 30 Grad Celsius. Auf Spitzbergen ist es kalt und trocken.
Wer bei seinen Ausflügen noch eine winterliche Aura sucht, dem empfehle ich die Monate März bis Mai als Reisezeitraum zu planen. Zu dieser Zeit liegt noch ausreichend Schnee für Schlittentouren, auch gibt es wieder genug Tageslicht, denn die Polarnacht ist schon vorbei. Meine Lieblingsreisezeit ist Juli und August. Dieser Zeitraum eignet sich perfekt für ausgedehnte Wanderungen, denn in dieser Zeit geht die Sonne 24 Stunden lang nicht unter. Das ist ein großer Vorteil, ganz besonders für Erkundungen der geheimnisvollen Lost Places in der Umgebung der Bergbausiedlung Pyramiden.
Was ist der Unterschied zwischen Mitternachtssonne und Polarnacht?
Da Spitzbergen im Nordpolarkreis liegt, gibt es im Sommer die Mitternachtssonne zu sehen, im Winter gibt es Polarnächte mit Nordlichtern. Unter Polarnächten versteht man die Zeit, in der die Sonne nie zu sehen ist (26. Oktober bis 15. Februar; in Longyearbyen bis zum 8. März). Tagundnachtgleiche ist am 23. März, danach geht es schnell, denn vom 20. April bis zum 23. August ist Polartag, das heißt die Sonne geht nicht unter.
Longyearbyen: Was sind die schönsten Sehenswürdigkeiten?
Longyearbyen liegt in einem 4 Kilometer langen Tal, umgeben auf beiden Seiten des Flusses Longyearelva. Die Kleinstadt verfügt mittlerweile über eine moderne touristische Infrastruktur mit gemütlichen Hotels, tollen Restaurants, Kneipen und Geschäften. In den Supermärkten kann man zollfrei einkaufen. Die kleine hölzerne Svalbard Kirke liegt etwas außerhalb am Fuße des Berges und eignet sich als Ziel für eine Wanderung und als Panoramaausblick auf die Stadt.
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Sehenswert sind auch eine Reihe von Museen und Galerien. Das Svalbard Museum hat eine umfassende Sammlung mit Exponaten über die Entdeckung Spitzbergens, die Walfangzeit des 17. Jahrhunderts, die Expeditionen zum Nordpol und nicht zuletzt über die Geschichte des Bergbaus auf Spitzbergen. Das im Jahre 2008 eröffnete North Pole Expedition Museum gegenüber vom Svalbard Museum wartet mit einer sehenswerten Ausstellung zu den Luftschiff-Expeditionen von Roald Amundsen und Umberto Mobile auf.
Longyearbyen verdankt seine Existenz dem Bergbau. Das staatliche Bergbauunternehmen Store Norske hat seinen Sitz in Longyearbyen. Das hundert Jahre alte Unternehmen betreibt derzeit nur noch die Gruve 7 unweit von Longyearbyen. Die größte Mine bei der Siedlung Sveagruva wurde im Jahre 2015 vorläufig eingestellt. Die Mine 3 wurde im Jahr 1996 geschlossen und kann heute besichtigt werden. Hier wurde die Kohle noch von Bergleuten in mühevoller Handarbeit abgebaut.
Kann man auf Spitzbergen Nordlichter beobachten?
Um Nordlichter zu sehen, fahrt ihr am besten genauso wie ich zwischen Oktober und Februar nach Spitzbergen. Ich hatte schon viel darüber gelesen und viele Bilder gesehen. Daher wusste ich auch, dass es sogar auf Spitzbergen keine Garantie gibt, das Phänomen live zu beobachten. Doch ich hatte Glück. Unser Guide hat uns genau zur richtigen Zeit außerhalb von Longyearbyen zu einem Observationspunkt begleitet. Von hier aus konnten wir das Polarlicht super beobachten. Die ganze Umgebung wurde in ein grünes Licht getaucht. Und ich muss sagen, es war wirklich beeindruckend und unvergesslich. Kein Wunder, dass es hierüber so viele Mythen gibt.
Spitzbergen und Arktis Fotoreise mit Urbexplorer
Auf unserer Spitzbergen-Fotoreise in die Arktis erkunden wir spannende Lost Places, machen beeindruckende Landschaftsaufnahmen und halten Ausschau nach Eisbären, Walen und anderen arktischen Bewohnern. An zwei Tagen besuchen wir die aufgegebene sowjetische Bergarbeitersiedlung „Pyramiden“, die eine Fülle an Motiven speziell für Lost Places-Fans zu bieten hat. Dort spüren wir den Hauch der untergegangenen Sowjetunion, denn wir übernachten in einem Hotel in der Geisterstadt.
Einen Tag verbringen wir in der russischen Bergarbeitersiedlung Barentsburg, wo wir ein noch aktives Bergwerk erkunden und den Bergarbeitern bei der Arbeit zuschauen können. In erster Linie folgen wir immer dem Licht und stellen uns den wechselnden Wetterverhältnissen entgegen. Wir sind sowohl mit dem Boot und dem Kleinbus als auch zu Fuß unterwegs. Uns liegt sehr viel daran, unseren Gästen diese vielseitige und spannende Inselkette zwischen dem norwegischen Festland und dem Nordpol näher zu bringen.
Siehe auch: Lost Places & Abenteuerreisen