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Der spektakuläre Ausbruch des Laki-Vulkans auf Island
Jeder von uns erinnert sich noch ganz gut an den Ausbruch des Eyjafjallajökull. Vor sieben Jahren legte der Vulkan mit seiner Aschewolke den Flugverkehr auf dem ganzen Kontinent lahm. Die gigantische Aschewolke schob sich über den Nordatlantik und stürzt den gesamten europäischen Luftverkehr ins Chaos. Doch eine weitaus größere Naturkatastrophe spielte sich schon im Jahr 1783 ab. In diesem Jahr begann mit dem Ausbruch der Laki-Krater – isländisch Lakagígar – die größte Naturkatastrophe in der Geschichte Islands mit verheerenden Folgen für die Menschen auf der Nordhalbkugel. Zugefrorene Gewässer, Schneemassen und eisige Temperaturen: Eine Kältewelle suchte im Winter 1783 ganz Europa heim. Sie reichte vom Mittelmeer bis zum Atlantik.
Etwa acht Monate war der Laki-Krater aktiv, nachdem er am 8. Juni 1783 ausbrach. In dieser Zeit spuckte der Vulkan Unmengen an Lava und Asche in die Luft, die zusammen mit Wasser zu Sulfatpartikeln und Schwefelsäure reagierten. Diese sogenannten Aerosole verteilten sich in der Stratosphäre wie ein Schleier über der Erde. Anders als Asche können Aerosolpartikel Jahre in der Atmosphäre schwirren und die Sonnenstrahlung abschirmen.
Die Folge waren Tod und Dunkelheit
Auf Island machte sich als erste Auswirkung des Vulkanausbruches der giftige Ascheregen bemerkbar. Die Folge war eine Kettenreaktion, denn viele Tiere und Pflanzen starben und Missernten führten zu Hungersnöten. Von Island aus legte sich die giftige Wolke schließlich über ganz Europa, vor allem die nicht weit entfernten britischen Inseln waren hier stark betroffen. Augenzeugen berichten davon, dass der schwarze Smog dort wochenlang am Himmel hing. Es war eine gespenstische Stimmung. Bis zu minus 26 Grad wurden vielerorts gemessen. Fast alle Gewässer in Mitteleuropa erstarrten zu Eis.
Sogar der große Belt, eine Meeresstraße zwischen den dänischen Inseln, konnte plötzlich mit Schlitten passiert werden. Hinzu kamen gewaltige Schneemassen, die die Agrarproduktion einschränkten und zu Versorgungsengpässen führten.
Nachdem es wärmer wurde folgten Überschwemmungen
Als im Winter des Jahres 1784 ein Wetterumschwung warme Luft brachte, fingen die angestauten Eis- und Schneemassen an zu schmelzen. Das folgende Hochwasser verwüstete viele tief liegende Regionen an Flüssen und Küsten. Der Rhein stieg in diesem Jahr auf einen Pegel von knapp 14 Metern an. Dieser vulkanischen Winter der Jahre 1783 bis 1784 und seinen Folgen gilt als die größte Naturkatastrophe der frühen Neuzeit.
Komm mit auf eine spannende Island Fotoreise zu den Laki – Kratern
Die Spuren dieser Katastrophe kannst du bei einer Landschaftsfotografie Fotoreise durch Island entdecken. Die heute zum größten Teil mit Wasser gefüllten Laki-Krater erstrecken sich in einer etwa 25 Kilometer langen Reihe von Vulkanen. Es ist eine mondartige düstere Landschaft in den Farben Schwarz, Grün, Gelb und Orange. Überall erkennt man Kratern, ehemalige Lavafelder und Felsformationen. Die gewaltigen Kräfte, die hier gewirkt haben, kann man sich nur sehr schwer vorstellen. Ein Besuch an diesem Ort macht einem deutlich wie wenig der Mensch einer solch gewalttätigen Natur entgegenzusetzen hat.