7 Tipps wie du die besten Polarlichter fotografierst

Lofoten und Polarlichter Fotoreise
Lofoten & Polarlichter Tour im Herbst - Copyright Pixabay

Lofoten Fotoreise zur Polarlichterzeit

Jedes Jahr brechen wir Ende Februar mit einer Gruppe von hartgesottenen Landschaftsfotografen zu einer Fotoreise auf die Lofoten in Norwegen. In dieser Zeit ist die Landschaft in wunderbar weiches Licht getaucht und die Nordlichter werden Nachts bei klarem Himmel schon früher und somit auch länger zu sehen sein. Es erwartet euch bei unserer Fotoreise ein abwechslungsreiches Programm. In hoffentlich klaren Nächten und einer langen Dämmerungszeit am Tage fotografieren wir die Polarlichter und grandiose Landschaften.

Die Lofoten sind der perfekte Ort für eine nächtliche Polarlichterjagd. Da die Insel sehr dünn besiedelt ist, herrscht hier absolut keine Lichtverschmutzung und an den wunderschönen Stränden ist es absolut Finster. Wenn dann auch noch ein halbwegs Sternenklarer Nachthimmel dazu kommt, sind das die perfekten Ausgangsbedingungen für eine erfolgreiche Polarlichterjagd. Eigentlich kann man auf der Nordhalbkugel das ganze Jahr über Polarlichter sehen. Denn diese entstehen durch ständige Sonneneruptionen und werden dann durch „Stürme“ an die nördliche und südliche Polarkappe der Erde getragen. Man kann sie aber logischerweise erst dann sehen, wenn es total dunkel ist. Und das ist in der nördlichen Hemisphäre ist es von September bis Ende März der Fall.

Zwei Jahre ist es nun schon wieder her, dass ich mit einer kleinen Gruppe Abenteuerfotografen auf einer Rundreise auf den Lofoten war. Hier hatten wir am letzten Tag eine jede Menge Glück, denn wir haben die bis dato stärksten Polarlichter unserer Reise fotografieren können. Man ist förmlich gebannt, wenn man in den Nachthimmel schaut und dieses grandiose Naturschauspiel miterleben darf.

Wie schwer ist es Polarlichter zu fotografieren?

Tanzende Polarlichter in der Nacht zu fotografieren ist  dank der heutigen weit entwickelten Kameratechnik mit leistungsstarken Sensoren mittlerweile kein Problem mehr. Mit welchem Kameramodell man Nordlichter fotografiert ist letztlich eine Entscheidung die jeder persönlich treffen sollte. Grundvoraussetzung ist aber, dass man an der Kamera die manuellen Einstellungen wie Blende, Belichtungszeit, ISO selbst einstellen kann. Auch sollte deine Kamera das Fotografieren im RAW-Format erlauben. Wichtig ist auch, dass der Sensor  bei einer hohen Empfindlichkeit möglichst rauscharm ist. Hierbei sind neuere spiegellose Systemkameras wie die Sony Alpha und hier vor allem die Vollformat-Modelle von Vorteil. Diese haben einen großen Sensor und bieten daher nicht nur ein besseres Rauschverhalten und auch einen größeren Bildausschnitt. Ich selbst fotografiere mit meiner Sony Alpha 7 und bin sehr zufrieden.

Das richtige Objektiv um Polarlichter zu fotografieren

Mindestens ebenso wichtig wie die Kamera ist für die Polarlichtfotografie ein lichtstarkes Objektiv. Das verfügt, am besten über eine Blendenöffnung von f/2,8 oder darunter. Für Polarlichtfotografie bieten sich vor allem Weitwinkel- oder Fisheye-Objektive an. Dank des großen Bildwinkels bekommt man einen weiten Teil des nächtlichen Himmelsspektakels und auch einen spannenden Vordergrund auf ein Bild.  Dadurch ist ein vernünftiger Bildaufbau möglich und das Foto erhält eine optimale räumliche Tiefe.

Fotoausrüstung zum Polarlichter fotografieren

Da die Belichtungszeit in der Nacht oft sehr lang sein kann und ein starker Wind die Sache nicht einfacher macht, solltest du ein stabiles Stativ einpacken. Am besten besorgst du dir eines aus Karbon. Diese sind nicht nur sehr leicht, sondern stehen auch ziemlich stabil. Das ist wichtig wenn es draußen etwas windiger ist, was auf den Lofoten und insbesondere am Strand zum Standard gehört. Außerdem empfehle ich dir einen Funkauslöser, damit du deine Kamera nicht per Hand musst und damit unnötige Vibrationen bei der Aufnahme vermeidest. Ein großer Vorteil bei einem Funkauslöser ist auch, in der kalten Polarnacht kannst du die Hände in deiner Tasche lassen, wenn du den Auslöser dort deponierst. Alternativ kann man sich auch mit dem Selbstauslöser der Kamera behelfen, den man dann aber auch lange genug (mindestens 5 Sekunden) einstellen sollte, um Verwackelungen zu vermeiden. Das hat aber den Nachteil, dass man wieder unnötig Zeit verliert, die man aber gerade bei den oft sehr flüchtigen Polarlichtern eigentlich für die Aufnahmen braucht.

Die richtige Kleidung zur Polarlichterjagd

Du musst immer damit rechnen , dass eine lange Polarnacht im Freien sehr kalt werden kann, vor allem wenn man stundenlang an einer Stelle verharrt und in den Himmel schaut. Nichts ist frustrierender, als wenn man eine wettertechnisch optimale Polarlicht-Nacht abbrechen muss, weil man friert und die Motivation am Boden ist. Also nimm dir genügend warme Kleidung mit, im Zweifelsfall immer zu viel als zu wenig. Ausziehen und in unserem Bus lassen, kannst du die immer noch. Daher ist es auch grundsätzlich sinnvoll, dich im Zwiebelprinzip anzuziehen, damit du Schichten ablegen kannst, wenn dir doch zu warm wird. Eine gute Idee sind spezielle Handschuhe fürs Fotografieren. Bei diesen kannst du meist den Fingerbereich aufklappen, ohne gleich den ganzen Handschuh ausziehen zu müssen. Auch ein warmer Tee macht kalte Fotonächte erträglicher.

Hier gibt es die 7 besten Tipps für eine erfolgreiche Polarlichterjagd:

  1. Es muss absolute Dunkelheit herrschen und der Himmel möglichst ganz klar sein.
  2. Der KPI Index der Auroras muss mindestens 3 sein um ein Hauch Polarlichter am Himmel zu sehen. Je höher der Index umso besser. Dies kann man am Besten mit der Aurora Nowcast App checken.
  3. Sucht Euch einen Ort mit ganz wenig Lichtverschmutzung. In der Stadt nahezu unmöglich, daher müsst Ihr raus aufs Land.
  4. Nehmt eure Kamera und vergesst nicht ein Stativ mitzunehmen. Ohne Stativ geht es nicht da Ihr hier Langzeitbelichtungen machen müsst. Die Kamera sollte im manuellen Modus eingestellt sein und schraubt am Besten ein Weitwinkelobjektiv dran.
  5. Kameraeinstellungen: offene Blende, Belichtungszeit 2-30 Sekunden, ISO so niedrig wie möglich, Fotos im RAW-Modus.
  6. Warme Klamotten, Handschuhe und Mütze, Stirnlampe (damit ihr die Hände frei habt), heißen Kaffee, eine Sitzunterlage, nette Gesellschaft und jede Menge Geduld.
  7. Denkt auch daran das eure Polarlichterfotos eine Geschichte erzählen sollen. Einfach nur den Himmel zu fotografieren, sieht meist öde aus. Viel besser ist es, einen Hintergrund wie z.B. Berge, Leuchtturm oder der Strand.

Die wilde Natur der Lofoten ist atemberaubend

Die winterlichen Lofoten bieten abwechslungsreiche und eindrucksvoll schöne Winterlandschaften. Insbesondere das auch im Winter für die geografische Lage vergleichsweise milde Klima bieten Ihnen wunderbar vielfältige Möglichkeiten für die Fotografie und fantastische, abwechslungsreiche Motive. Die Ausläufer des Golfstroms sorgen auf den Lofoten auch im Winter für angenehme Temperaturen. Diese liegen durchschnittlich bei ca. -1° C. Neben den milden winterlichen Temperaturen bestechen die Lofoten mit Ihren landschaftlichen Qualitäten besonders durch Ihre wunderbaren und wechselnden Lichtstimmungen.

Reiseberichte zu Polarlichter & Skandinavien

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