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Held von Tschernobyl – Der Feuerwehrmann Wassili Ignatenko
Während unserer Tour durch Weißrussland im Oktober 2019 hatten wir die Gelegenheit, das Polessische Staatliche Radioökologische Schutzgebiet zu besuchen. Diese Region, die einst von üppigen Wäldern und lebendigen Gemeinden geprägt war, ist heute eine stille Erinnerung an eine der größten technologischen Katastrophen der Menschheitsgeschichte. Unser Besuch führte uns zu einem besonders eindrucksvollen Denkmal auf dem zentralen Platz der Ortschaft Brahin, das zu Ehren des tapferen Feuerwehrmanns Wassili Iwanowitsch Ignatenko errichtet wurde.
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Die Mutigen Feuerwehrmänner von Tschernobyl
Ignatenko, ein weißrussischer Feuerwehrmann und Liquidator, war am 26. April 1986 im Einsatz, als die Tragödie im Kernkraftwerk Tschernobyl ihren Lauf nahm. Nur 45 Kilometer südlich von Brahin, am vierten Reaktorblock des Kernkraftwerks, kämpfte er gegen das unkontrollierbare radioaktive Feuer. Er war einer der ersten vor Ort und trotzte extremen Bedingungen: hohe Temperaturen, starker Rauch und tödliche Strahlung. Als „Kommandeur der Abteilung der 6. unabhängigen paramilitärischen Feuerwehr zum Schutz der Stadt Prypjat“ wurde er zu einem Vorbild für seine Mannschaft.
Die tödliche Strahlendosis
Ignatenkos unerschütterlicher Einsatz kostete ihn das Leben. Er nahm eine tödliche Strahlendosis auf und verstarb bereits am 13. Mai 1986 in einer Moskauer Spezialklinik.
- Higginbotham, Adam(Autor)
Seine Geschichte lebt weiter durch die Erzählungen seiner Witwe Ljudmila, festgehalten in Swetlana Alexijewitschs Buch „Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft“ und in der eindrucksvollen HBO-Miniserie „Chernobyl“.
Tschernobyl und die Gefahr für Europa
Das Denkmal für Ignatenko und seine tapferen Mitstreiter erinnert uns daran, wie nahe die Welt einer noch größeren Katastrophe war. Hätten die Liquidatoren das Feuer und die Strahlung nicht unter Kontrolle gebracht, hätte eine weitere Explosion das Leben im Umkreis von 30 Kilometern ausgelöscht und große Teile Europas für Jahrhunderte unbewohnbar gemacht. Diese Männer sind wahre Helden, die nicht nur ihr eigenes Land, sondern ganz Europa gerettet haben.
Eine gewaltige Katastrophe für 7 Millionen Menschen
Tschernobyl ist ein Name, den wir aus unserer Erinnerung streichen möchten. Doch wir dürfen nicht vergessen. Zwei zwingende Gründe sprechen dafür: Erstens, das Vergessen würde das Risiko weiterer solcher Katastrophen erhöhen.
- Frank Brück(Autor)
Zweitens, mehr als sieben Millionen Menschen können sich den Luxus des Vergessens nicht leisten. Sie leiden noch immer unter den gesundheitlichen und materiellen Folgen der Katastrophe. Tschernobyl wird unsere Nachkommen noch viele Generationen begleiten.
Sehen und Verstehen
Diese Reise führte uns nicht nur an historische Stätten, sondern auch in die Tiefen menschlicher Opferbereitschaft und des Mutes. Der Besuch des Dempo Polessischen Staatlichen Radioökologischen Schutzgebiets und das Gedenken an Vassili Ignatenko mahnen uns, die Geschichte zu bewahren und die Lektionen daraus nie zu vergessen.
Aktuelle Situation in der Ukraine und Tschernobyl
Zur Zeit ist Tschernobyl aufgrund des herrschenden Krieges in der Region für Touristen gesperrt, was eine Reiseplanung schwierig macht. Aufgrund der bestehenden Reisewarnung können wir derzeit keine Reisen nach BGB anbieten, bis diese aufgehoben wird. Doch wir blicken optimistisch in die Zukunft: Sobald Frieden geschlossen ist und Flüge wieder möglich sind, werden wir einen großen Schritt in die richtige Richtung machen.
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