Als ich meinen Freunden und Bekannten davon erzählt habe das ich im November 2016 eine Fotoreise in den Iran machen werde wurde dies mit einem ungläubigen Kopfschütteln aufgenommen. Ich ließ mich von meinem Ziel das unbekannte Land was in unseren Medien als „Mullahstaat“ genannt wird zu bereisen nicht abbringen. Ganz im Gegenteil meine Neugier das Land und die Menschen kennen zu lernen wurde größer.
Das macht die Foto & Abenteuerreisen von urbexplorer.com so einzigartig. Wir bereisen das spannende Land abseits der touristischen Pfade und lernen hautnah die Menschen die dort leben kennen. Wir werden im nächsten Jahr auch im Monat Muharram in den Iran fahren. Wenn Ihr bei unserer Fotoreise durch den Iran 2017 dabei sein möchtet findet Ihr weitere Informationen hier: Geheimnisvolles Persien – Fotoreise Iran.
Da man in den Iran nur mit Visum einreisen darf habe ich befürchtet das dies ein langer und bürokratischer Prozess sein wird aber das Gegenteil war der Fall. Nach drei Tagen konnte ich meinen Reisepass mit dem Visum bei der iranischen Botschaft in Berlin abholen.
Mein Flug ging mit Agean Arlines von Berlin Tegel über Athen nach Teheran. Im Gepäck waren wie immer unter anderem auch meine beiden Meyer Optik Görlitz Objektive (Figmentum 2.0 / 85 und 2.0 / 35) im Fotorucksack dabei.
Gegen 4.00 Uhr morgens landete ich auf dem Imam Khomeni Flughafen von Teheran. Mit einem Shuttlebus ging es dann etwa 40 Kiometer in Richtung Teheran über menschenleere Straßen. Der Fahrer hat mir aber gleich zu Beginn gesagt das in Teheran am Tage meist immer Stau ist. Autos, Mopeds, Fußgänger machen die Straßen der Stadt am Tage zu einer quirligen Angelegenheit. In Teheran leben etwa 12 Millionen Einwohner. Der Iran ist eine islamische Republik somit ist Alkohol verboten deshalb gibt es in Teheran auch kein Nachtleben so wie wir es kennen. Trotz dieser Entbehrungen war mein Aufenthalt nicht langweilig. An jeder Ecke bekommt man leckere frisch gepresste Säfte, Nüsse, getrocknetes Obst und andere orientalische Köstlichkeiten zu kaufen. Den Abend konnte man mit einer traditionellen Wasserpfeife gemeinsam ausklingen lassen.
Nach ein paar Stunden Schlaf im Hotel brach ich auf um die Stadt zu erkunden. Mir fiel sofort auf das die Einkaufsgewohnheiten der Iraner anders sind als unsere. Es gibt keine Supermärkte wie wir sie kennen. In den meisten Straßen reihen sich Läden aneinander. Meist wird das Sortiment auch unbewusst auf ganze Straßenzüge aufgeteilt. In der Straße wo mein Hotel war war die sogenannte „Lampenladenstraße“ eine Straße weiter war alles voller Läden mit Lebensmitteln und zwei Straßen weiter gab es Läden mit Ersatzteilen für Mopeds. In Teheran findet man auch den größten Basar der Welt, der Besuch und das quirlige Treiben dort ist unbeschreiblich.
In Teheran gibt es sehr viel zu Entdecken. Von den prächtigen königlichen Palästen, den heiligen Schreinen, die mit Marmor und Mosaik geschmückt sind, und die riesigen Parks, die mit Blumen und Zitrusbäumen, zu den staubigen Straßen, die mit reichen Aromen von Lammspieße und Naan gefüllt sind. Zum Maghrib (Gebet zum Sonnenuntergang) beginnt die Stadt zu leuchten. Familien, Paare und Freunde strömen in die Parks zum Picknick und um einen wundervollen warmen Abend im Freien ausklingen zu lassen.
Mir fiel auch sofort die Neugier, Freundlichkeit und die Aufgeschlossenheit der Menschen. „Where do you come from?“ war der häufigste Satz den ich zu hören bekam. Viele ließen sich auch gleich mit mir fotografieren. Anfänglich war ich auch sehr skeptisch ob ich überhaupt dazu komme klassische „Streetfotografie“ zu machen. Aber das Gegenteil war der Fall viele ließen sich bereitwillig fotografieren und luden mich dann auch noch zu einem Tee und Gespräch ein. In Teheran fielen mir auch sofort die Gegensätze auf die mich die ganze Reise begleitet haben. Auf der einen Seite sieht man die Banner und Plakate mit dem Slogan „Down with USA“ und auf der anderen Seite sieht man Apple Laptops, Coca Cola und Starbucks Kaffee.
Bei meiner Fototour durch die Stadt besuchte ich den Golestan-Palast (Palast des Rosengartens) ist der einstige Regierungspalast der Qadscharen in Teheran. Er wurde Ende des 18. bzw. Anfang des 19. Jh. n.Chr. errichtet und war bis zur Gründung der Islamischen Republik Iran offizieller Sitz des persischen Monarchen.
Während der Herrschaft der Pahlavi-Familie (1925–1979) wurde der Golestanpalast nur für offizielle Empfänge genutzt. Als historisch bedeutsamste Zeremonien in dem Palast gelten 1925 die Krönung von Reza Pahlavi zum Schah und 1967 die Krönung seines Sohnes Mohammad Reza Pahlavi, dem letzten Schah von Persien, dessen Gewaltherrschaft durch die Islamische Revolution beendet wurde.
Zwischen 1925 und 1945 wurde ein großer Teil des Palastes abgerissen um einem modernen Stadtteil bauen zu können. Nach dem Sturz der Pahlavi-Dynastie wurde der Palast in ein Museum umgewandelt, in dem Keramiken, Schmuck und Waffen gezeigt werden sowie eine benachbarte Gemäldegalerie. Im Keller gibt es eine Fotogalerie über das Leben der Schahs.
Eines der bekanntesten moderneren Bauwerke Teherans ist der 45 Meter hohe Freiheitsturm (Azadi-Turm). Die jährliche Demonstration zum Jahrestag der Islamischen Revolution erfolgt als Sternmarsch auf den Platz zu. Der Turm wurde 1971 anlässlich des 2500-jährigen Jubiläums der Persischen Monarchie noch unter dem Namen „Schahyad“ (des Schahs Andenken) erbaut. Der Turm hat die Form eines vierbeinigen Ypsilons und sollte ursprünglich die vier Ur-Zivilisationen Ägypten, China, Iran und Rom symbolisieren. Nach der Islamische Revolution im Iran 1979 wurde er in Freiheits-Turm umbenannt und die Symbolkraft auf Frieden [salam] und Freiheit konzentriert.
Der vom iranischen Architekten Hossein Amanat in Form eines Triumphbogens gebaute Turm ist 48 Meter hoch und stellt eine Verbindung aus Islamischer Architektur und des Stiles der Sassaniden und Achaimeniden dar. Für die Errichtung wurden 46 000 in verschiedenen Formen bearbeiteten Steine verwendet. Auf dem Gebäude befindet sich eine Terrasse, zu der vier Aufzüge und zwei Stiegen führen.