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Waleri Legassow: Der Held von Tschernobyl und das Vermächtnis eines Wissenschaftlers
Am 26. April 1986 ereignete sich in Reaktor 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl die größte Nuklearkatastrophe der Geschichte. Millionen Menschen waren von den Folgen betroffen, und es war dem Mut und der Weitsicht eines Mannes zu verdanken, dass Europa nicht noch weit schlimmere Konsequenzen erlebte: Waleri Alexejewitsch Legassow. Seit 2015 organisieren wir Reisen nach Tschernobyl und Prypjat, um die Ereignisse und die Menschen, die sie geprägt haben, in Erinnerung zu behalten. Einer der zentralen Akteure ist dabei stets Legassow – ein Mann, dessen Geschichte Tragik und Heldentum vereint.
Wer war Waleri Legassow?
Waleri Alexejewitsch Legassow wurde 1936 in Tula, einer Industriestadt südlich von Moskau, geboren. Er entstammte einer Arbeiterfamilie und zeigte schon früh Interesse an Wissenschaft. Nach seinem Studium an der Chemisch-Technischen Dmitri-Mendelejew-Universität in Moskau machte er mit einer herausragenden Abschlussarbeit auf sich aufmerksam. Statt direkt in die Forschung einzusteigen, arbeitete er zunächst in einem Chemiewerk in Sibirien. Doch sein Talent blieb nicht unbemerkt: Er wurde schließlich ans renommierte Kurtschatow-Institut für Atomenergie berufen.
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Hier widmete sich Legassow der Nuklearchemie und wurde rasch ein führender Experte. 1972 promovierte er und wurde später eines der jüngsten Mitglieder der Akademie der Wissenschaften der Sowjetunion. Seine Karriere war vielversprechend, doch die Katastrophe von Tschernobyl sollte sein Leben für immer verändern.
Die Katastrophe in Tschernobyl
Am frühen Morgen des 26. April 1986 explodierte Reaktor 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl während eines Sicherheitstests. Die Explosion schleuderte Tonnen radioaktiver Partikel in die Atmosphäre. Während die sowjetischen Behörden die Tragweite zunächst zu vertuschen versuchten, wurde Legassow an diesem Tag nach Tschernobyl entsandt. Seine Tochter erinnert sich später: „Es war ein Zufall, dass er ausgewählt wurde. Viele hochrangige Wissenschaftler waren nicht erreichbar, also wurde mein Vater angerufen.“
Nach seiner Ankunft stellte Legassow schnell fest, dass die Situation viel schlimmer war, als die Regierung angenommen hatte. Das Feuer im Reaktor war zwar unter Kontrolle, aber radioaktive Partikel kontaminierten bereits die Umgebung. Legassow erkannte die drohenden Gefahren: eine mögliche zweite Explosion, die halb Europa hätte unbewohnbar machen können, und die langfristigen Auswirkungen der Strahlung auf Mensch und Umwelt.
Entscheidende Maßnahmen
Dank Legassow Expertise wurde die Stadt Prypjat, die nur drei Kilometer vom Kraftwerk entfernt liegt, 36 Stunden nach der Explosion evakuiert. Diese Verzögerung kostete viele Bewohner ihre Gesundheit, doch ohne Legassow Drängen wäre es noch schlimmer gekommen. Er ordnete die Abwürfe von Sand, Blei und Bor über den brennenden Reaktor an, um die radioaktive Freisetzung einzudämmen.
Legassowignorierte dabei seine eigene Sicherheit. Während er unermüdlich arbeitete, setzte er sich einer extrem hohen Strahlendosis aus. Sein Dosimeter zeigte schnell Werte, die weit über der tödlichen Grenze lagen. Hautrötungen, Haarausfall und Schlaflosigkeit waren nur die ersten Anzeichen der Strahlenkrankheit, die ihn schlussendlich das Leben kosten sollte.
Besonders dramatisch war seine Entscheidung, Taucher in die gefluteten Keller des Reaktors zu schicken. Diese Männer, oft als „die Taucher von Tschernobyl“ bezeichnet, öffneten Ventile, um die Gefahr einer weiteren Explosion zu verhindern. Ohne Legassow Führung und Überzeugungskraft wären diese heldenhaften Einsätze kaum möglich gewesen.
Der Bericht in Wien und die politischen Folgen
Im August 1986 hielt Legassow einen fünfstündigen Vortrag vor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) in Wien. Sein Bericht war eine schonungslose Analyse der Katastrophe. Legassow führte die Explosion auf eine Kombination aus Konstruktionsfehlern des RBMK-Reaktors und menschlichem Versagen zurück. Während sein Vortrag im Ausland großes Lob erhielt, sorgte er in der Sowjetunion für Kontroversen.
Legassow hatte zwar keine geheimen Informationen preisgegeben, doch seine Ehrlichkeit war für viele in der sowjetischen Führung unbequem. Anstatt Anerkennung für seinen Mut zu erhalten, wurde er von seinen Kollegen kritisiert und von offiziellen Ehren ausgeschlossen. Die sowjetische Regierung wollte die Verantwortung für die Katastrophe herunterspielen, und Legassows Offenheit passte nicht in dieses Narrativ.
Der Preis der Wahrheit
Die zwei Jahre nach Tschernobyl waren für Legassow geprägt von Isolation und Enttäuschung. Die physische Belastung durch die Strahlenkrankheit und die psychischen Qualen, die aus der Ignoranz der Behörden resultierten, nagten an ihm. „Er war ein Patriot“, erinnert sich seine Tochter. „Er wollte sein Land verbessern und dafür sorgen, dass solche Katastrophen nie wieder passieren. Doch die Gleichgültigkeit der Führung brach ihm das Herz.“
Am Morgen des 27. April 1988, genau zwei Jahre nach der Katastrophe, wurde Legassow tot in seinem Haus gefunden. Er hatte sich das Leben genommen. Vor seinem Tod nahm er ein Tonband auf, in dem er weitere Details zur Katastrophe und zur Verantwortung der Behörden festhielt. Teile des Bandes wurden später veröffentlicht, doch viele Abschnitte fehlen bis heute.
Das Vermächtnis von Waleri Legassow
Posthum wurde Legassow als Held geehrt. 1996 verlieh ihm der russische Präsident Boris Jelzin den Titel „Held der Russischen Föderation“. Doch zu Lebzeiten blieb ihm diese Anerkennung verwehrt. Seine Geschichte wurde durch die Miniserie „Chernobyl“ einem breiteren Publikum bekannt, doch für viele bleibt er ein tragischer Held, dessen Warnungen oft ignoriert wurden.
Unsere Tschernobyl-Reisen seit 2015 erinnern nicht nur an die Ereignisse der Katastrophe, sondern auch an Menschen wie Waleri Legassow. Der Besuch der verlassenen Stadt Prypjat, des Reaktorblocks und des Denkmals für die Katastrophe lässt die Geschichte lebendig werden. Teilnehmer erfahren von den heldenhaften Tauchern, die die Explosion verhinderten, und von Legasovs unermüdlichem Einsatz.
- Higginbotham, Adam (Author)
Ein Vorbild für Mut und Integrität
Waleri Legassow steht für den Mut, die Wahrheit auszusprechen, selbst wenn es gefährlich ist. Sein Vermächtnis erinnert uns daran, dass Wissenschaftler eine moralische Verantwortung tragen, ihre Erkenntnisse zu teilen und für das Wohl der Menschheit einzutreten. Auf unseren Reisen durch Prypjat und die Sperrzone spüren wir, wie bedeutend sein Einsatz war. Tschernobyl ist mehr als nur ein Ort der Katastrophe – es ist ein Mahnmal und ein Ort der Erinnerung an Menschen wie Legassow, die trotz Widrigkeiten für die Wahrheit kämpften.
Tourismus in Tschernobyl – Wir sind seit 2015 euer Reiseveranstalter
Wir nehmen Dich mit an spannende Orte die meistens Abseits der touristischen Wege liegen. Unsere Fototouren, Expeditionen und Abenteuerreisen richten sich an Hobbyfotografen und Abenteurer die auf der Suche nach einzigartigen Motiven und Erlebnissen sind. Auf unseren Reisen herrscht eine tolle freundschaftliche Atmosphäre die unsere bisherigen Teilnehmer sehr schätzen. Für uns ist es wichtig das Ihr nach unseren Reisen erschöpft aber mit vielen Eindrücken im Kopf, mit leeren Akkus aber mit vollen Speicherkarten nach Hause kommt. Wir freuen uns auf euch!
Aktuelle Situation in der Ukraine und Tschernobyl
Zur Zeit ist Tschernobyl aufgrund des herrschenden Krieges in der Region für Touristen gesperrt, was eine Reiseplanung schwierig macht. Aufgrund der bestehenden Reisewarnung können wir derzeit keine Reisen nach BGB anbieten, bis diese aufgehoben wird. Doch wir blicken optimistisch in die Zukunft: Sobald Frieden geschlossen ist und Flüge wieder möglich sind, werden wir einen großen Schritt in die richtige Richtung machen.
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