Bislang durften Tschernobyl-Touristen nur aus einer sicherer Entfernung einen Blick auf den 1986 havarierten Reaktor 4 werfen. Nun hat die Ukraine den berüchtigten Kontrollraum des Unglücksreaktors für Besucher geöffnet. Wie gefährlich ist das?
Inhaltsübersicht
Wie hoch ist die Strahlung im Kraftwerk Tschernobyl?
Seit der Ankündigung, dass Touristen nun den Kontrollraum von Reaktorblock 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl besuchen dürfen, kursieren im Internet viele utopische Zahlen bezüglich der Strahlenbelastung vor Ort. Diverse Webseiten berichten, dass die Strahlung den Normalwert um das 40.000-fache überschreitet und man sich deshalb nur maximal fünf Minuten dort aufhalten kann.
T-Shirt Kerngesund in Tschernobyl
Wir wissen nicht, wie die Journalisten auf diese Zahl kommen. Ist es vielleicht nur ein Mittel, um Aufmerksamkeit zu erregen, Entsetzen auszulösen und eine hohe Klickzahl zu erreichen? Wir von Urbexplorer Reisen möchten unseren Gästen die Möglichkeit geben, sich selbst ein Bild von der Sperrzone und der Situation vor Ort zu machen und sie mit korrekten Informationen versorgen.
Warum ist Tschernobyl explodiert?
Im Kontrollraum wurden vor über 33 Jahren die schwerwiegenden Fehler begangen, die zur bis dahin schlimmsten Nuklearkatastrophe der Menschheitsgeschichte geführt haben. Die Explosion hat nahezu den gesamten Block 4 zerstört, was die Nutzung der Bedieneinheit unnötig machte. In den folgenden Jahren fungierte sie nur noch als Ersatzteilspender für die anderen drei Blöcke, die bis Oktober 1993 (Block 2), November 1996 (Block 1) bzw. Dezember 2000 (Block 3) in Betrieb waren.
Führung durch das Kraftwerk – Tschernobyl und die Folgen
Tschernobyl heute: Tatsächlich ist die Strahlenbelastung im Kontrollraum von Reaktorblock 4 erhöht. Durchschnittlich erreicht sie 3 µSv/h, was zwanzigmal höher als der Standard in Berlin ist (0,1 µSv/h). Stellenweise kann die Strahlenbelastung auch einen Wert von 10 µSv/h bis zu 20 µSv/h an sogenannten „Hotspots“ erreichen. Dies entspricht dem Hundert- bis Zweihundertfachen des Normalwertes. Spezielle Kleidung wie Schutzanzüge, Atemmasken, Sicherheitsschuhe und Schutzhelme sind während der Besichtigung deshalb Pflicht.
- Nagy, Chris (Autor)
Ein Grund, sich nur fünf Minuten in dem Raum aufhalten zu können, ist dies allerdings nicht. Die viel größere Gefahr, die dort besteht, ist, radioaktiv belasteten Staub durch Einatmen in den Körper aufzunehmen. Aus diesem Grund besteht während des Besuches Maskenpflicht. Doch auch hier muss man keine Angst haben – der Boden des Raumes ist mit einer klebrigen Substanz überzogen, welche die umherfliegenden Staubpartikel am Boden fixiert.
Wie läuft so eine Führung ab und ist es sicher?
Für den Aufenthalt im Kraftwerk bekommt jeder Besucher ein persönliches Dosimeter, das die aufgenommene Strahlendosis misst. Diverse Sicherheitsmaßnahmen wie ferngesteuerte Sicherheitstüren, an den Wänden installierte Dosimeter und das Melden eines jeden Passierens der Sicherheitstüren stellen zudem sicher, dass kein Besucher sich von seiner Gruppe entfernen kann und so in Gefahr gerät. Beim Verlassen des Kontrollraums von Block 4 muss jeder Besucher eine Dosimetriekontrolle durchlaufen.
Die gleiche Prozedur geschieht beim Verlassen des Kraftwerks. Die gesamte Führung dauert circa drei bis vier Stunden, in denen man, je nach persönlichem Verhalten, um die 4 µSv/h aufnimmt. Zum Vergleich: Auf einem knapp zweistündigen Flug von Berlin nach Kiew nimmt man ungefähr die gleiche Strahlendosis auf.
Eine 100 % sichere Reise mit Urbexplorer Reisen
Wir organisieren für euch sowohl die Kraftwerksführung als auch die Besichtigung des Kontrollraums von Reaktorblock 4 – alles wie gewohnt in einer kleinen Gruppe von Abenteurern und Entdeckern mit dem nötigen Respekt vor den Opfern der Katastrophe und ihren Hinterbliebenen. Wenn ihr den Kontrollraum von Block 4 mit eigenen Augen sehen wollt, findet ihr auf unserer Seite Tschernobyl Fallout Tour alle Informationen, die ihr für eure individuelle Fotoreise mit Urbexplorer benötigt. Auch im Rahmen einer privaten Tschernobyl-Reise mit den Freunden können wir einen Besuch des Kontrollraums von Reaktorblock 4 organisieren. Weitere Informationen findet ihr HIER.
Eine Reise nach Tschernobyl – Wie sieht es heute dort aus?
Tschernobyl Ursache leicht erklärt: Heute, mehr als 35 Jahre nach der nuklearen Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986, hat sich die Situation in der Sperrzone um das Kraftwerk herum deutlich verändert. Obwohl der Bereich immer noch radioaktiv kontaminiert ist und ein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellt, haben sich die Umweltbedingungen in einigen Bereichen verbessert.
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Eine Reise nach Tschernobyl ist heutzutage möglich, aber sie erfordert eine spezielle Genehmigung und sollte nur mit autorisierten Reiseveranstaltern durchgeführt werden. Die Zone um das Kernkraftwerk Tschernobyl ist in verschiedene Bereiche unterteilt, darunter die Sperrzone und die eingeschränkte Zone, je nach Radioaktivitätsniveau.
In den letzten Jahren hat es Bemühungen gegeben, die Zone für den Tourismus zu öffnen, und es gibt organisierte Touren, die es Besuchern ermöglichen, die Region zu erkunden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass bestimmte Bereiche immer noch erheblich radioaktiv kontaminiert sind.
Wie lange dauert es bis Tschernobyl wieder bewohnbar ist?
Die Sperrzone, die einst ein Gebiet von 30 km um das Kraftwerk umfasste, wurde inzwischen auf 10 km reduziert. Innerhalb dieser Zone gibt es jedoch immer noch Bereiche, die zu stark kontaminiert sind, um sicher betreten zu werden. Es gibt jedoch auch Gebiete, in denen die Strahlung niedriger ist und wo einige Menschen weiterhin leben und arbeiten. In den letzten Jahren hat die Ukraine die Sperrzone als Touristenattraktion geöffnet und es ist möglich, einige der verlassenen Städte und Dörfer zu besichtigen. Es gibt auch eine wachsende Gemeinschaft von Menschen, die in der Sperrzone leben und arbeiten, um die Umgebung zu erforschen und zu überwachen.
Tschernobyl Auswirkungen: Insgesamt bleibt Tschernobyl jedoch ein Ort mit hohem Risiko und sollte nur von Personen mit angemessener Ausrüstung und Kenntnissen betreten werden. Die langfristigen Auswirkungen der Katastrophe auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit bleiben weiterhin ein Thema von großer Sorge und wissenschaftlicher Untersuchung.