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Tschernobyl nach dem Supergau – Wie sieht es heute dort aus?
Bis heute ist es verboten, diese Zone zu betreten. Einzig den ehemaligen Bewohnern, die die Friedhöfe in der Sperrzone besuchen wollen oder Personen mit einer speziellen Genehmigung ist der Zutritt gestattet. Die wenigen Bewohner sind meist ältere Menschen mit einem Durchschnittsalter von 85 Jahren die dauerhaft in der Sperrzone leben. Diese sogenannten Einsiedler, von denen etwa 150 in den ehemaligen Dörfern im 30 Kilometer Radius wohnen, tun dies auf eigenes Risiko und werden nur geduldet.
- Higginbotham, Adam (Autor)
Zeitweise arbeiten im Kraftwerk und in der Zone selbst bis zu 1000 Menschen, allerdings unter speziellen Bedingungen. Die meisten von ihnen pendeln jeden Tag vom nahe gelegenen Slavutych zur Arbeit im Kraftwerk, andere halten sich bis zu zwei Wochen im Sperrgebiet auf und werden dann von der nächsten Schicht abgelöst.
Wird Pripyat jemals wieder bewohnbar sein?
Pripyat ähnelt heute einer Geisterstadt, ein verlassener Ort mit einer einzigartigen Atmosphäre. Alle umliegenden Dörfer wurden nach der Katastrophe von speziellen Panzern dem Erdboden gleich gemacht, bis auf die Stadt Pripyat. Heute erinnern nur noch Tafeln auf der Straße oder Kartenmarkierungen an diese Dörfer. Die Ruinen von Pripyat werden, wie die gesamte Sperrzone von insgesamt 30 km, von Militär und Polizei bewacht und kontrolliert.
Die Wirren der Nachwendezeit in den 1990 Jahren
Nach dem Zerfall der Sowjetunion und im Zuge der Wirren im Zusammenhang mit der Unabhängigkeit der Ukraine und aller Nachfolgestaaten der GUS wurde in diesem Gebiet sehr viel gestohlen und geplündert. Dies war das Ergebnis der unklaren Zuständigkeiten zu dieser Zeit. Vor allem im Jahre 1991 wurden Pripyat von Dieben heimgesucht.
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Heute gibt es dort keine Gebäude mehr, das nicht geplündert wurde. Am Stadtrand steht noch eine militärisch genutzte Fabrik namens Jupiter. Diese war bis 1997 noch in Betrieb, heute ist sie genauso leer geplündert wie alles in Pripyat. Gleiches kann man von sämtlichen Schrottplätzen behaupten, es wurden zum Teil hochgradig kontaminierte Metalle abtransportiert.
Eine Zeitreise 30 Jahre danach – Eine Exkursion durch die Geisterstadt
Die Stadt ist allerdings noch voll von Papieren, Büchern und Schautafeln aus den 80er Jahren. Man kann noch heute Bilder oder Parolen von Lenin finden, zum Beispiel im Haus der Kulturen, im Krankenhaus und in Schulen und Kindergärten. Durch Pripyat zu spazieren gleicht einer Zeitreise. Man kann sich ausmalen, wie es in dieser Stadt gewesen sein muss mit fast 50.000 Einwohnern. Pripyat ist heute wohl die die bekannteste Geisterstadt der Welt. Aber die Natur sorgt dafür, dass sie nicht tot ist.