Lokführerstreik in Deutschland: GDL ruft zu sechstägigem Arbeitskampf auf

GDL Streik-Deutschland-Lokomotivdepot
Der historische Lokomotivschuppen - Lost Places Fototour

Der erneute Streikaufruf der GDL

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat im anhaltenden Tarifstreit mit der Deutschen Bahn zu einem neuen sechstägigen Streik aufgerufen. Die GDL-Mitglieder zeigen sich mit dem jüngsten Angebot der Deutschen Bahn äußerst unzufrieden und sehen keine Fortschritte in den Verhandlungen.

Zeitpunkt und Dauer des Streiks

Der Arbeitskampf soll in der Nacht zum Mittwoch um 2 Uhr beginnen und bis zum Montagabend um 18 Uhr der kommenden Woche andauern, wie die GDL in der Nacht bekannt gab. Bei DB Cargo, zuständig für den Güterverkehr, ist der Streik bereits für Dienstagabend um 18 Uhr geplant.

Kontroverse um das Bahnangebot

GDL Streik droht: Die Deutsche Bahn verteidigte am Morgen ihre Angebote, während die GDL betonte, dass das dritte verbesserte Angebot der Bahn keinerlei Einigungsbereitschaft zeige. Eine Pressekonferenz der Gewerkschaft ist für heute Vormittag angekündigt, um ihre Entscheidung näher zu erläutern.

Der nun angekündigte Streik ist bereits der vierte im laufenden Tarifkonflikt. Die GDL hatte vor dem Jahreswechsel mit zwei Warnstreiks den Personenverkehr stark beeinträchtigt, gefolgt von einem dreitägigen Streik im Januar. Die Deutsche Bahn kritisiert die Streiks als Mittel der Selbstinszenierung und nicht als letzten Ausweg.

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Inhalte des Angebotes der Bahn

Das aktuelle Angebot der Bahn sieht eine Erhöhung der Gehälter um 4,8 Prozent ab August und weitere 5 Prozent ab April 2025 vor. Zudem ist die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie direkt nach einem möglichen Tarifabschluss vorgesehen. Die Laufzeit soll 32 Monate betragen. Trotz des Angebots betont die GDL, dass es sich um ein “Scheinangebot” handle.

Unvereinbare Forderungen und Personalbedarf

Die Gewerkschaft fordert hingegen 555 Euro mehr pro Monat und eine Inflationsausgleichsprämie bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Besonders wichtig ist der GDL eine Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn hält diese Forderung für unerfüllbar, da dadurch ein erheblicher Bedarf an neuem Personal entstehen würde.

Ausblick und mögliche Eskalation

Der Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der GDL dauert bereits seit Anfang November an. Nachdem die Gespräche nach der zweiten Verhandlungsrunde als gescheitert erklärt wurden, fanden seit dem 24. November keine weiteren Verhandlungen statt. Eine Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern lässt auch unbefristete Streiks als mögliche Eskalationsoption im Raum stehen.

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