Autofriedhof in Tschernobyl – verstrahlt zurückgelassen nach dem Supergau
Inhaltsübersicht
Tschernobyl: Ein Blick in die Geschichte der Katastrophe
Die Atomkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 hat die Welt für immer verändert. Der Unfall im Block 4 des Kernkraftwerks führte zu einer massiven Freisetzung radioaktiver Stoffe und hinterließ ein verseuchtes Gebiet, das noch heute Auswirkungen hat. Einer der faszinierendsten Orte, die an diese Ereignisse erinnern, ist der Autofriedhof in der Sperrzone von Tschernobyl – ein stilles Zeugnis der riesigen Aufräumarbeiten nach dem Unglück.
Die Aufräumarbeiten: Mensch und Maschine gegen die Strahlung
Nach der Explosion begann ein Wettlauf gegen die Zeit. Tausende Menschen, sogenannte Liquidatoren, riskierten ihr Leben, um die Katastrophe einzudämmen. Fahrzeuge und Maschinen wurden eingesetzt, um die gefährlichsten Arbeiten zu übernehmen. Doch viele dieser Maschinen hielten der hohen Strahlung nicht stand und wurden selbst kontaminiert. Diese Fahrzeuge wurden schließlich auf speziellen Friedhöfen wie “Rassokha” oder “Buryakivka” entsorgt. Dort liegen sie bis heute – verstrahlt, verrostet und stumm, doch voller Geschichten.
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Rassokha: Ein Ort voller Relikte und dunkler Geschichte
Auf dem Autofriedhof Rassokha wurden unzählige Fahrzeuge gelagert, die bei den Dekontaminationsarbeiten eingesetzt wurden: Panzer, Radtransporter, Amphibienfahrzeuge und sogar Helikopter. Viele dieser Maschinen waren nach ihrem Einsatz so stark verstrahlt, dass sie für immer aus dem Verkehr gezogen werden mussten.
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In den 1990er-Jahren wurde der Autofriedhof Rassokha jedoch zum Ziel von Plünderern. Das radioaktive Metall wurde gestohlen und möglicherweise auf dem Schwarzmarkt verkauft. Wissenschaftler weltweit sind besorgt, wohin diese gefährlichen Materialien gelangt sind. Heute findest du in Rassokha nur noch vereinzelte Überreste – alte Busse und verrosteten Schrott, der an eine tragische Vergangenheit erinnert.
Spielzeugauto im Kindergarten Pripjat
Buryakivka: Der letzte Ruheort für verstrahlte Maschinen
Der Autofriedhof in Buryakivka ist heute einer der wenigen Orte, an denen noch Fahrzeuge aus der Zeit der Katastrophe zu sehen sind. Doch die hohen Strahlungswerte machen einen Besuch schwierig und gefährlich. Hier liegen gepanzerte Bergungsfahrzeuge und andere Maschinen, die nie wieder verwendet werden. Stattdessen werden sie über Jahrhunderte vor sich hin rosten, bis sie eines Tages vollständig zerfallen.
Im Winter wird Tschernobyl zu einer ganz besonderen Kulisse. Unter einer Schneedecke wirken die verlassenen Gebäude und Relikte der Katastrophe noch eindrucksvoller. Sobald Reisen in die Region wieder möglich sind, kannst du dich auf unvergessliche Wintertouren freuen. Bis dahin bleibt Tschernobyl ein Ort, der Geschichte schreibt und uns daran erinnert, wie wichtig Verantwortung im Umgang mit Technologie ist.
Schrottpatz Rosocha in Tschernobyl Photo by Marek Romanowicz
Genehmigungen und Organisation nach Tschernobyl
Um Tschernobyl und Pripyat besuchen zu können, benötigst du eine spezielle Genehmigung. Diese kann nur über lizensierte Reiseveranstalter eingeholt werden. Auch wir bieten seit 2015 geführte Touren an, die von erfahrenen lokalen Guides begleitet werden. Diese Guides sorgen nicht nur für eine informative Reise, sondern auch dafür, dass alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden. Sobald jedoch Frieden herrscht und Reisen in die Ukraine wieder sicher möglich sind, können wir einen großen Schritt in die richtige Richtung machen und unsere Reisen wieder aufnehmen.
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Während der Tour musst du dich strikt an die Anweisungen der Guides halten. Das betrifft sowohl die festgelegten Routen als auch das Verbot, bestimmte Gegenstände zu berühren oder mitzunehmen. Die Sicherheitsbestimmungen dienen deinem Schutz, da einige Bereiche nach wie vor hohe Strahlenwerte aufweisen.
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