Reisen im Jahr 2021 – Leichter Optimismus trotz Schwierigkeiten

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Die Deutschen sehnen sich danach, zu verreisen – Urlaubsplanung schwierig

Trotz der nunmehr ein ganzes Jahr andauernden Pandemie, die die Welt immer noch in Atem hält und die Reisebranche im vergangenen Jahr weltweit fast zum Erliegen gebracht hat, zeigt sich die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) für das Reisejahr 2021 verhalten optimistisch. Während der CMT in Stuttgart, die in diesem Jahr digital stattfand, stellten die Experten erste Ergebnisse der FUR-Reiseanalyse vor. Deutlich sei bereits jetzt: 2021 werde zu einem Balanceakt für Reiseveranstalter.

Vor dem Ausblick befassten sich die Experten zunächst mit der Vergangenheit. Denn im Zuge der Coronakrise sei der internationale Tourismus im Vergleich zum Jahr 2019 um rund 72 Prozent zurückgegangen und liege damit auf dem Niveau von 1989. Der grenzüberschreitende Urlaubstourismus sei fast vollständig zum Erliegen gekommen, mit deutlichen Auswirkungen auf Deutschland als Urlaubsland. Die Anzahl der Übernachtungen sank in der Heimat im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent. Für 2020 könne man mit circa 299 Millionen Übernachtungen in Deutschland rechnen, 2019 waren es noch 496 Millionen gewesen.

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Im Jahr 2020 – Nachfrage in allen Branchen eingebrochen

Von dem Rückgang sind laut FUR-Analyse alle Reisebranchen betroffen. 2020 habe man etwa 43 Millionen Urlaubsreisen verzeichnet, 40 Prozent weniger als im Jahr 2019. Bei Kurzurlaubsreisen sei die Nachfrage noch stärker, um 60 Prozent, eingebrochen: Die erwartete Zahl der Reisen mit einer Dauer von zwei bis vier Tagen liege bei 37 Millionen. Von dem Rückgang seien viele Bereiche des Tourismus betroffen. Ganz besonders traf es die Hotellerie, Gastronomie, Verkehrsunternehmen, Reiseveranstalter und stationäre Reisebüros.

Auch wenn ein rabenschwarzes Jahr hinter der Tourismusbranche liegt und die Reisesaison im Jahr 2021 mit einigen Anstrengungen verbunden sein wird, sei die Ausgangslage für das laufende Jahr positiv. Ein Indikator dafür sei, dass der größte Teil der Deutschen, immerhin gute 74 Prozent, von stabilen persönlichen wirtschaftlichen Verhältnissen ausgeht. Diese Kaufkraft ist eine sehr wichtige Voraussetzung für Urlaubstourismus im Jahr 2021.

Darüber hinaus haben laut Experten bereits vier von fünf Deutschen über Urlaub nachgedacht. Die Urlaubslust sei mit 51 Prozent nur leicht gesunken. 2019 habe sie bei 57 Prozent gelegen. Auch die Faktoren Geld und Zeit zum Reisen werden ebenso günstig wie im Jahr 2019 eingeschätzt. Das Fazit: Urlaubsreisen waren und bleiben für die meisten Bundesbürger ein unverzichtbarer Bestandteil der Lebensqualität.

Lofoten & Polarlichter im Winter
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Urlaubsstimmung: Überraschend positiv

Auch wenn die Urlaubsstimmung in diesem Jahr überraschend positiv sei, muss man davon ausgehen, dass sich das Gesamtbild erheblich vom Stand der vergangenen Jahre unterscheiden wird. Denn ob und wie man reisen werde, hänge im Wesentlichen von den Möglichkeiten ab, die sich vor dem Hintergrund der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie ergeben werden.

Zwar werden neue Lockerungen und Freiheiten bald zu einer Rückkehr zu dem bisherigen Reiseverhalten führen, allerdings frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2021 und auch nicht in allen Segmenten. Vor allem wegen der Restriktionen zur Eindämmung des Virus sei für 2021 im Vergleich mit 2019 mit einer gedämpften touristischen Nachfrage zu rechnen.

Die Restriktionen haben erheblichen Einfluss auf die Reisepläne. Flug- und Fernreisen werden für das laufende Jahr seltener ins Auge gefasst als vor der Pandemie. Beliebt seien Nahziele, die mit dem Auto und möglichst individuell zu erreichen sind. Auch Camping-Urlaub und Wohnmobilreisen werde erneut stark nachgefragt.

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In diesem schwierigen Markt beharren Kunden auf Flexibilität und Kulanz

Auch wenn die Analyse durchaus kleine Hoffnungsschimmer bietet, so werde 2021 für viele zum Balanceakt. Unklarheiten, Unsicherheiten und Bedenken veranlassten die Kunden, ihre Reiseplanung deutlich hinauszuzögern. Der Informationsbedarf sei hoch, von den Anbietern erwarteten die Kunden Flexibilität und Kulanz. Hoch seien auch die Anforderungen an die Sicherheit auf der Reise: zum Beispiel wenig Kontakte, Hygienemaßnahmen. Gleichzeitig darf der Urlaubsspaß unter diesen Bedingungen aber nicht leiden, ein Balanceakt für viele Anbieter.

Quelle: Touristik Aktuell – Fachzeitung für Touristiker

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Unsere Fotoexpedition nach Kasachstan mit den Schiffen und Fischerdörfern am Aral-See und als Highlight den Weltraumbahnhof Bajkonur mit einem Raketenstart.

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